Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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der Bibliothek zu Strassburg aufbewahrt wird. Es ist 
dies eine Eneyclopädie, welche sich an den Faden der 
biblischen Geschichte anreiht, so dass die Abschnitte über 
die weltlichen Wissenschaften gelegentlich eingeschaltet 
iterden, so wie diese Geschichte dazu Anlass giebt; darauf 
folgt die Lehre von der Kirche und von den letzten Dingen. 
Einen "Lustgarten" nannte die Verfasserin, wie sie in 
der Vorrede sagt, das Werk, weil sie es aus mancherlei 
Blüthexi geistlicher und philosophischer Schriften, gleich 
einem Bienlein unter Gottes Leitung zusammengelesen 
habe. Zahlreiche, sauber ausgeführte Miniaturen stehen 
dein Vortrag zur Seite. Eine vornehmlich nur literarische 
Notiz hat unlängst Le Noble von diesem Werk gegeben 1), 
Wßlehes früher schon, auch mit Rücksicht auf seine Ma- 
lßreien, von Engelhardt beschrieben war 2). Dieser Be- 
schreibung sind auf zwölf Kupfertafeln Abbildungen bei- 
gefügt, die aber nur zur Erläuterung der Bekleidung, 
der Geräthschaften und einiger Gebräuche des zwölften 
Jahrhunderts dienen sollen 3): z. B. König Pharao (Taf.6, 2) 
ist „wegen der Art des Fuhrwesens interessant" (S. 114), 
König; Salomo (Taf. 5, 7) ist gewählt wegen der Bett- 
gestelle und des Bettwerks (5.113), eine Figur aus dem 
jüngsten Gericht (Taf. 2, 1) wegen der Papstmütze (S. 109). 
Bei solchen Bücksichten tritt denn freilich in diesen Ab- 
bildungen das Interesse an der Sache, dem theologischen 
Gehalt des Werks und seiner ltlalercien sehr zurück. Es 
herrscht übrigens in demselben eine allegorisirende Rich- 
L 
 Alex. Le Noble Notice sur le Hortus deliciarum, in der 
Bihliothbque de Päcole des chartes. T. I. Par. 1839-1840. 8. 
p. 239 -261. 
2) Engelhardt Herrad von Landsperg und ihr Werk Hortus 
deliciarum. Stuttg. und Tüb. 1818.  Gesammtüberblick des 
Inhalts nach Text und Gemälden daselbst S. 26-61. 
a) Ehendas. S. 76. 107.
	        
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