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dtäf T äufer erscheinen, wahrscheinlich hat das Glas zu
einem Taufgeschenk gedient. Es kommt hier aber in Be-
tracht, nicht sowohl wegen der mythologischen Vor-
Slclltlngexi, die es enthält (es ist nur eine untergeordnete,
S. unten S. 42, als die es nicht enthält, in welcher
Hinsicht es zu Vergleichungen mit andern mythologisch
Verzierten Denkmälern Anlass geben wird.
Eine ganze Sammlung solcher Vorstellungen kann
Sich natürlich nur in Ilandsclzriften mit Miniaturen linden.
Christliche Handschriften mit Miniaturen nun sind bis in's
achte Jahrhundert überhaupt selten. Davon gehören aber
folgende hierher.
7. Zuerst das griechische Manuscript der Genesis in
der K. Bibliothek zu Wien, welches mit zahlreichen (88)
Miniaturen geschmückt ist, die sämmtlieh von Lambek
bekannt gemacht sind 1). Derselbe führt dies Manuscript
auf die Zeit Constantiifs zurück, wogegen jedoch Mont-
faucon erinnert i), das könne nur vermuthungstveise ge-
Sagt werden, da das Alter der Handschriften, die vor dem
siebenten Jahrhundert geschrieben sind, sich nicht sicher
unterscheiden lasse. Auch dlkgincourt, der eine Anzahl
Zeichnungen , einige nach einer Durchzeichnung über dem
Original, daraus gegeben hat, setzt es in das vierte oder
fünfte Jahrhundert 3). Es enthält in den Scenen aus dem
ersten Buch Mosis zweimal eine mythologische Vorstellung.
8. Das merkwürdigste Denkmal aus dem christlichen
Alterthum aber in dieser Beziehung ist die griechische
L
T) Lambec. Comment. BibI. Vindob. Lib. III. zu Anfang.
2) Montfaucon Palaeogr. Gr. p. 193. M unter (Sinnb.
H. II. S. 51. Anm. 82) meint nach einer Schriftprobc, die
Handschrift möge kaum über das neunte oder achte Jahrhundert
hinaufreiehen.
a) d'Aginc0urt Pitture Tav. XIX. s. d. Index der Abbild. zur
Malerei S. 21. Vergl. Platner Beschr. Roms II, 2. 8.346, A, 2,