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seite, als auf den Querseiten sind mythologische Bildwerke
beigefügt.
4. Die Reihe der mit solchen Vorstellungen ausge-
schmückten Sculltatztrwerke des Jllittelctlters beginnt mit einer
Elfenbeintafel in dem Deckel eines Evangeliarium der
K. Bibliothek zu Paris (Suppl. lat. N0. 650. welche
von Waagen 1) beschrieben ist und gleichzeitig mit dem
Codex in die erste Hälfte des neunten Jahrhunderts ge-
setzt wird. Es sind auf derselben mehrere mythologische
Figuren bei der Kreuzigung angebracht. Dazu kommt
5. das ellenboinerxie Diptychon derAgiltruda, Herzogin
von Spoleto, Gemahlin Guidois, des nachmaligen Kaisers,
welches sie dem Kloster Bambona in der Mark Ancona
schenkte um 880, und welches jetzt in dem christlichen
Museum des Valican aufbewahrt wird 2). Es ist mehr-
mals abgebildet und ausführlich erklärt worden 3). Neben
der Darstellung des Gekreuzigten enthält es zwei mytho-
logische Bildwerke.
Was die Malereien betrifft, so ist von den Wand-
gemälden der Katakomben keines besonders hervorzuheben.
Dagegen will ich 6) eine bemalte Glasscherbe 4) be-
merklich machen, welche mehrere Vorstellungen zeigt,
die noch nicht in den Kunstwerken der Katakomben, wohl
aber in den älteren Mosaiken vorkommen: der Haupt-
gegeilstand ist eine Taufe, wobei Christus und Johannes
l) Waagen Kunstwerke und Künstler in Paris S. 702 {I1
2) Rumohr Italien. Forsch. Th. I. S. 241. Platner Beschr.
Roms II, 2. S. 383.
B) Von Buonarroti Osservaz. sopra tre Dittici antichi Tav. III.
hinter s. Vasi antichi di von-o. Montfaucon Antiq. expliq.
Suppl. T. III. p. 230. Pl. LXXXIII. Gori Thes. vet. diptych.
T. III. p. 155 sqq. Tal). XXI.
4) Bei Buonarroti Vasi amichi di vbtro p. 40-48. Tav. VI.
Iig. 1.