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ßiHS der schönsten und merkwürdigsten Denkmäler des
christlichen Alterthums, aus dem vierten Jahrhundert.
Denn WHlIPSClIGlHlICh ist es dem Kaiser Constantius dar-
gebracht, und zwar, wie man vermuthet, während seines
Aufenthalts in Rom, wo er im J. 357 wie im Triumph
cinzog. Vornehmlich auf seine Verherrlichung beziehen
sich denn auch die Bilder dieser Tafel. Während die-
selbe aber in der oberen Reihe das Brustbild des segnen-
den Christus enthält, sind auf ihr zweierlei Arten mytho-
lügischcr Vorstellungen zu bemerken.
3. Das andere Werk ist die berühmte Graburne des
Jllnius Bassus, der als Präfect von Rom kurz nach seiner
Taufe im J..359 n. Chr. gestorben ist, wie die Inschrift
anzeigt, wodurch der Sarkophag besondere Wichtigkeit
erhält. Er ist im Jahre 1595 bei der Erneuerung der
Confession der Peterskirche gefunden und wird jetzt in
den Vaticanischen Grotten aufbewahrt 1). Seine Reliefs
sind oftmals abgebildet 2): sie haben, wie Rumohr be-
zeugtß), ein noch grösseres Kunstverdienst, als es auf
den vorhandenen Copieen hervorgehoben ist. Diese Vor-
Stellungen sind durchaus christlich, aus dem Alten und
Neuen Testament entlehnt; aber sowohl auf der Vorder-
L
I) Platner Beschreib. Roms II, 1. S. 228.
2) Eine Abbildung der ganzen Vorderseite geben Bosio Boma
sotterr. p. 45., Aringhi Rom. subterr. T. I. p. 277; ferner
Bottari Sculture e Pitture sagre T. I. Tav. XV., dazu die
Querseiten ebendas. zu Anfang der Prefaz. p. I. und zu Anfang
des Textes p. 1. Die Vorderseite nebst den Querseiten sehr
verkleinert bei Dionysius Sacr. Basil. Vatic. Crypt. Monum.
Tab. LXXXI. und d'Aginc0urt Scult. Tav. VI. fig. 5-7.
Die Vorderseite allein, in grösserem lllaasstabe bei Pistolesi
Il Vaticano descr. ed illustr. Vol. II. Tav. XIX. und kleiner bei
Kinkel Gesch. der bildenden Künste bei den christl. Völkern
S. 196. Taf. VII. e.
3) Iiumohr Italien. Forsch. Th. I. S. 165. Anm. vergl. S. 168.