Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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hatte; so machte sie sich jetzt los von dieser Abhängig- 
keit, indem sie den Ideen des heidnischen Alterthums 
Selbständige Geltung zugestand: es wurde die griechische 
Fabel "geradezu zu einem modernen Kunstelement umge- 
schaffen. Das ist die Grenze unserer Aufgabe. 
Diese drei Perioden aber, die eben nach ihrem Ver- 
hältniss zur antiken Kunst abgetheilt sind, lassen sich 
auch geographisch unterscheiden. In der ersten sind die 
Kunstwerke, auf die es hier ankommt, vorzugsweise von 
Italien ausgegangen; in der zweiten, die von Karl dem 
Grossen anhebt, stehen Deutschland, Frankreich und Eng- 
land voran; in der dritten sind wieder Werke der Kunst 
in Italien besonders zu bemerken.  Auch nach der vor- 
Waltenden Art der Kunst unterscheiden sich diese Perioden. 
In der ersten Periode sind es zunächst Münzen, auf de- 
nen aus der heidnischen Zeit mythologische Vorstellungen 
beibehalten sind, bis in's achte Jahrhundert, ferner 
Sarkophagrcliefs, seltener Mosaiken;  Miniaturen kom- 
men nur vereinzelt vor. Desto häufiger sind dieselben 
in der zweiten Periode , nachdem dieser Kunstzweig über- 
haupt durch Begünstigung Karls des Grossen aufgeblüht 
war; dazu kommen namentlich Elfenbcinreliefs. In der 
dritten Periode erscheinen ausser Miniaturen wieder Mo- 
saiken, ferner Arbeiten in Holz und Stein, zuletzt auch 
Münzen mit mythologischen Reminiscenzen; vornehmlich 
sind es dann Frescogcmälde, in denen die Meister der 
Kunst mythologische Gebilde reproducirt haben.  End- 
lieh tinterscheiden sich diese Perioden noch nach dem 
Gegenstande der Kunst, den mythologischen Kunstver- 
stellungen, die in ihnen zur Darstellung gekommen. Wie 
diese aber selbst verschieden sind, müssen wir sehliess- 
lieh noch vorzugsweise in's Auge fassen. 
4. Nach dem Gegenstands. Die Gegenstände aus der 
Mythologie, die in christlichen Kunstwerken dargestellt 
Piper, Mythol. u. Symbol. d. chr. Kunst. I. 2
	        
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