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lllosaiken in christlichen Kirchen, ganz besonders aber
Zahlreiche Miniaturen, namentlich in Handschriften der
ganzen heiligen Schrift und einzelner Theile derselben
(Psalterien, Evangeliarien), sowie liturgischer Bücher.
2. Nach der geographischen Vcrtheilung, wobei für
manche Denkmäler zu unterscheiden ist zwischen dem Ort,
wo sie gefunden sind und wo sie aufbewahrt werden.
In beiderlei Hinsicht ist Rom am reichsten, wegen seiner
Cömeterien, Kirchen und Museen; im südlichen Frankreich
finden sich einige altchristliche Sarkophage; Paris besitzt
einen Schatz von Miniaturen; wichtige Denkmäler ent-
halten auch die Bibliotheken und Museen von Wien, Mün-
chen, Berlin und Kopenhagen. Eine Uebersicht aller
im Folgenden zur Erörterung kommenden Kunstwerke nach
dem Ort ihrer Aufbewahrung werde ich am Schluss in
einem geographischen Register geben.
3. Nach der chronologischen Folge. Die Zeit vom
Anfange der christlichen Kunst bis zu ihrer Vollendung
im sechzehnten Jahrhundert lässt sich in Beziehung auf
das Vorkommen mythologischer Vorstellungen in drei
Perioden theilen. Die erste, vom Anfang der christlichen
Kunst etwa im dritten Jahrhundert bis in's achte Jahr-
hundert, umfasst die Zeit der Einwirkungen des noch
lebendigen Heidenthums und seiner unmittelbaren Nach-
Wirkungen: die junge christliche Kunst bildete sich nach
den Vorbildern der antiken Kunst und nahm mythologische
Motive unbefangen aus ihr herüber, aber auch vermöge
einer Vermischung heidnischer und christlicher Vorstel-
lungen wurden solche Motive dargestellt. l
In der zweiten Periode von der Zeit Karls des Grossen
bis zu Ende des zwölften Jahrhunderts hat diese Ein-
wirkung nachgelassen: die mythologischen Motive, die
sich nun vorfinden, sind nicht sowohl von heidnischen
Kunstdenkmälern abgesehen, sondern entweder aus dem