Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Ueberschrift enthält Namen und Alter derselben und die 
Deutung ihrer Weissagung auf Christus,  die Unter- 
schrift den prophetischen Spruch selbst. Die gegenüber- 
stehende Seite enthält jedesmal zwei Bilder: das untere 
stellt einen Propheten und einen Evangelisten "dar, jeden 
mit einem Spruchband,  das obere Bild eine Scene aus 
dem Leben Jesu, wiederum mit einem biblischen Spruch, 
zuweilen mit Nehenfiguren. Es ist jcdesmal die Scene, 
auf welche die daneben und darunterstehende sibyllinischc, 
prophetische und evangelische Verkündigung hinweiset. 
Die Folge dieser Scenen aber umfasst die Hauptepochen 
des Erlösungswerks von der Verkündigung Mariä bis zur 
Auferstehung Christi. 
Die zwölf Sibyllen sind ferner von einem floren- 
tinischcn lllaler, dem Sandro Botticello dargestellt, dessen 
Composition Baccio Baldini gestochen hat 1). Sie sind 
eine stehende Verzierung in den Gebetbiichern, welche 
zu Ende des funfzehnten und zu Anfang des sechzehnten 
Jahrhunderts in Frankreich herauskamen 2). Zehn Sibyllen 
werden namhaft gemacht in der Nürnberger Chronik von 
1493 3), aber nur acht sind dabei in Holzschnitten abge- 
bildet. Ebenfalls acht Sibyllcn zeigt eine Composition vom 
1) Bartsch Peintre grav. T. XIII. p. 172-175. n. 25-36.  
Desgleichen die zwölf Sibyllen von einem ungenannten italien. 
Meister, Ibid. T. XIII. p. 91 -95. n. 9-20; von einer andern 
Folge s. ebendas. p. 95-98. n. 21-32. 
2) Namentlich die '12 Sibyllen in den Heures von 1508 Paris, bei 
Simon Vostre, worin unter jeder vier Verse stehen, welche 
Namen und Weissagung derselben enthalten; s. P eign 0:; Danses 
des morts p. 150. 157-160. 
a) (Hartm. Schedel.) Liber cronic. p. 35. rect. (in der deutschen 
Ausg. sind die Nachrichten von den Sibyllen kürzer zusammen- 
gezogen); die Abbild. p. 35. vers.  Die Tiburtinische Sibylle 
und Kaiser Augustus Ibid. p. 93. vers.
	        
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