Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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sinnreiche Anordnung beider Seiten, sowohl der Männer 
als Frauen, mit der Stufenfolge, dass zuerst das erleuchtete 
Heidenthum, höher das begeisterte Alte Testament und 
über beiden hervorragend die Zeugen der christlichen 
Welt erscheinen 1). 
2. Demnächst hat die Kunst des spätern Mittelalters 
und der neuern Zeit eine Reihe von Bildern der Sibyllen 
aufzuweisen, welche in Fresco und auf Glas ausgeführt 
sind. Niccolo Petri, ein ilorentinischer Maler gegen Ende 
des vierzehnten Jahrhunderts, stellte in der Sakristei von 
S. Croce zu Florenz den Cyclus der Passion in vier Ge- 
mälden dar und fasste dieselben mit breiten Verzierungen 
ein, in Welche die Bilder einzelner Propheten, Sibyllen 
und anderer Heiligen eingeflochten sind 2). In einer 
Kapelle der Kirche S. Trinitä, welche von Ghirlandajo 
im J. 1485 ausgemalt ist, sieht man in den Feldern des 
Kreuzgewölbes vier Sibyllen, so wie die Sibylle mit dem 
Kaiser Augustus an der vordem Wand ausserhalb der 
Kapelle (s. vorhin S. 489.).  Acht Sibyllen in Fresco 
gemalt sind unlängst wieder aufgefunden hinter einer 
Holzbekleidung an einer Mauer des Kreuzgangs bei der 
Kathedrale von Amiens 3). Zehn Sibyllen in Glasmalereien 
aus dem Anfang des sechzehnten Jahrhunderts enthält die 
Kirche S. Ouen zu Iiouen 4) und die Kathedrale zu Auch, 
die letzteren ein Werk des Arnault Demole, beendigt 
1513 5).  Zu eben der Zeit hat besonders die umbrische 
 Grüneisen u. Manch Ulms Kunstleben S. 71 f. 
9) E. Förster Beiträge etc. S. 210. 
3) Didron zum Mannel ddconogr. chret. p. 153. 
4) Eins dieser Glasgemälde mit der Samischen Sibylle ist abgebilil. 
bei Langlois Essai sur la peint. sur verre anc. et mod. p. 44. 
vergl. p. 48. 
b) Von diesen sind die Libysche Sibylle, die von Agrigent, von 
Samos und die Europa abgebild. bei De Laborde Monum. 
de la Fr. T. II. p. 46. Pl. CCLII. CCLIII.
	        
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