Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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S0 giebt es auch eine Tafel mit dieser einzelnen 
Seene von dem Stifter der paduanischen Schule Francesco 
Squareione, eins der wenigen von ihm vorhandenen Bilder, 
welches in der Gemäldesammlung des Iiathhauses zu Verona 
aufbewahrt wird 1). Sonst ist von italienischen Meistern 
seit dieser Zeit, d. h. seit der Mitte des funfzehnten Jahr- 
hunderts, die Tiburtinische Sibylle mit Kaiser Augustus 
vernehmlich in Frescomalereien vorgestellt und zwar zur 
Ausschmückung von Kirchen, in demselben Sinn, wie 
man die Bilder heidnischer Weisen in der Vorhalle der- 
selben anbrachte (s. oben S. 420.). Domenico Ghirlandajo 
fügte seinen Malereien in einer Kapelle der Kirche S. Trinita 
zu Florenz, worin er Ereignisse aus dem Leben des 
h. Franciscus darstellte, im J. 1485, jenes Ereigniss bei, 
doch ausserhalb der Kapelle über dem Bogen der vordern 
Wand 2). Von Baldassare Peruzzi ist ein schönes Frese0- 
hild dieses Gegenstandes in der Kirche Fonte Giusta zu 
Siena 3). Im Zimmer dclla Segnatura des Vatican ist 
unter den Sockelbildern, Welche Perino del Vaga nach 
1534 zu den Baphaelischen Wandgemälden ausfiihrte, 
unterhalb der Disputa (der Theologie) die Tiburtinische 
Sibylle, dem Kaiser Augustus die Erscheinung der h. Jung- 
frau zeigend 4).  Wiederum ein einzelnes Staffelei- 
gemälde dieses Inhalts ist von Benvenuto Garofalo, welches 
in der Vaticanischen Gemäldesantlnlung sich beiindet 5); 
und eine Composition von Parmegianino, gestochen von 
1) Schorn zum Vasari II, 2. S. 283. A. 5. 
2) Vasari Leben der Maler II, 2. S. 198. Bumohr It 
Forsch. Th. II. S. 280. 
3) della Valle Letten-e Sanesi T. III. p. 192. 
4) Passavant Rafael von Urbino Th. II. S. 117. 
5) Abgebild. in Guattani Ipiu oelebri quadri etc. riun. 
appart. Borgiu. Tav. XXII. 
Italien. 
nell'
	        
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