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Mittelbild, die Maria als Himmelskönigin mit dem Christ-
kinde auf dem Arme, ist umgeben auf der Innenseite der
Flügel von den Alttestamentlichen Symbolen der jung-
fräulichen Geburt: auswendig ist, grau in Grau gemalt,
auf dem Flügel rechts die h. Jungfrau mit dem Kinde,
halbe Figuren in einer Mandorla, auf dem Flügel links
oben drei posaunende Engel, unten die Sibylle mit dem
Kaiser Augustus. Vorzüglich bemerkenswerth ist ein Altar-
werk in der K. Gemäldegallerie zu Berlin 1) (n. 535.)
von Hans Memling, oder vielmehr von Rogier von
Brügge 2), Schiller des Johann van Eyck. Auf dem
Hauptbilde enthält es die Geburt des Heilandes; die
Seitenbilder aber stellen die Verkündigung dieser Geburt
im Orient und Occident dar, wobei die Sibylle in
eine bedeutsame Parallele zu stehen kommt. Nehmlich
zur rechten Seite sieht man die heil. drei Könige auf
den Knieen das Christuskind anbeten, welches in den
Strahlen des Sterns ihnen erscheint. Auf der andern
Seite ist in einem Gemache, durch dessen Fenster man
zu der Erscheinung der h. Jungfrau mit dem Kinde hinaus-
blickt, Kaiser Augustus und die Tiburtinische Sibylle: sie
macht ihn auf die Erscheinung aufmerksam und anbetend
schwingt er vor ihr ein Rauohfass 3). Ausserdem ist
ein kleines Bild mit dieser Scene, welches dem Dierick
Stuerbout (der in den J. 1462-1468 thätig war) zu-
geschrieben wird 4), im Nachlass Brentan0's in Frankfurt.
i
1) Beschrieben von Kugler Beschreib. der Gemälde-Gall. des
K. Mus. zu Berlin S. 163., wo auch die Legende von der Vision
des Augustus in versificirter Abfassung mitgetheilt wird.
2) Nach Passavant im Tüb. Kunstblatt 1841. S. 19. n. 4.
3) Dieses Flügelbild ist noch einmal in der K. Gemäldegallerie zu
Berlin, n. 555.
4) Von Passavant a. a. O. S. 41.