Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Solinus 1) nennt drei Sibyllen, die Delphische, Erythräische 
(Herophile) und Culnaische.  Pausanias unterscheidet 2) 
vier Sibyllen: die älteste ist die Tochter des Zeus und 
der Lamia, von den Libyern Sibylla gx-znannt; die zweite 
ist Herophile, die zu Troas Tempelwärterin des Apollo 
gewesen, den grössten Theil des Lebens wohnte sie auf 
Samos, kam auch nach Klares, Delos und Delphi und 
starb im Lande Troas, wo ihr Denkmal ist,  aber auch 
die Erythracr eignen sie sich zu (hiernach kommen die- 
ser allein die Namen zu: die Hellespontische, Samische, 
Delphische und Erythräische); drittens Demo aus Cumä 
in Cainpanien; die vierte ist die Sabbe bei den Hebraern, 
Tochter des Berosus, einige nennen sie die Babylonische, 
andere die Aegyptische Sybille.  Eben so viele zählt 
Aelian auf 3): die Erythräische, Samische, räegyptische 
und Sardische; bemerkt aber, dass Andere noch sechs 
annehmen, im Ganzen also zehn, darunter die Cumäische 
und Jüdische.  Martianus Capella 4) endlich will nur 
zwei gelten lassen: die Trojanische (Herophila) und die 
Erythräische (Symmachia), die auch zu Cuma geweis- 
sagt habe. 
Von Sibyllen und sibyllinischen Büchern im Interesse 
der Kirche ist unter den Kirchenschriftstellern (nicht zu 
gedenken einer dem Apostel Paulus untergeschobenen 
Aeusserungfü) seit dem Ende des ersten Jahrhunderts 
die Rede: und zwar anfangs nur von einer einzigen. 
1) Solin. Polyhist. c. 2. p. 10.  Von der Dreizahl der Sibyllen 
spricht auch Auson. Edyll. XI. (Griphus ternarii numeri) 
v. 85. 
2) Pausan. Graec. descr. X, 12. 
3) Aelian. Var. Ilist. XII, 35. 
4) Martian. Capell. Lib. II. 3.159. 
5) S. Clem. Alex. Strom. VI, 5. p. 762, 1. ed. Power. Grabe 
Spicileg. I. p. 65. vergl. BIeek a. a. O. H. I. S. 144 (I.
	        
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