Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Schade, dass sie weder Unsterblichkeit habe, noch sterbend 
ihres Gleichen zurücklasse,  wie darüber in der Um- 
schrift geklagt wird. Die Vorderseite nehmlich enthält 
zu dem Brustbilde der Königin ausser ihrem Nalnen die 
Verse: 
Hei michi, quod tanto virtus perfusa decore 
Non habet eternos inviolata dies; 
auf der Rückseite, wo der Phönix vorgestellt ist, 
man in einer äussern und einer innern Umschrift: 
Felices Arabes, mundi quibus unica Phoenix 
Phoenicem reparat depereuxldo novam! 
O miseros Anglos, mundi quibus unica Phoenix 
(Ultima) 1) fit nostro tristia fata solo! 
lieset 
5. Endlich erscheint der Phönix auch wieder auf 
Münzen in jener politischen Bedeutung als Symbol der 
Wiedergeburt des Staats und eines goldenen Zeitalters, 
wie er seit Hadrian und auf den Münzen der ersten 
christlichen Kaiser angewendet war. Eine Medaille des 
Königs Karl II. von Spanien, die bald nach seinem 
Regierungsantritt im J. 1666 geprägt ist 2), zeigt zwi- 
sehen zwei Lorbeerzweigen den aus der Asche auf- 
steigenden Phönix mit der Aufschrift: 
Benascitur; 
der Gedanke ist derselbe, der auf einer andern Medaille 
dieses Königs 3) mit der Aufschrift: Redit Idem, durch die 
aufgehende Sonne ausgedrückt ist. 
1) Das Wort ist in dem eben erwähnten Bleiabguss nicht deutlich, 
 in der Abbildung bei Luckius steht Vicima, das ist ver- 
muthlich Victima. 
2) Bei chelsche Münzsamml. in Petersburg Th.VIll. S. 46. n. 270. 
 S0 hat auch eine Huldigungsmedaille Ferdinands VI. von 
Spanien vom J. 1'746 (ohne den Phönix) die Aufschrift: Aurea 
condet saecula, ehendas. S. 60. n. 348. 
3) Ehendas. S. 46. n. 269.
	        
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