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Taufe, sondern er deutet auf das neue Weltalter, das
durch die Erscheinung Christi auf Erden heraufgeführt
ist. Ein solches Bild ist zuerst ausgeführt in der Kirche
S. Cosma e Damiano 1) unter Felix IV. (525-530): der
Phönix erscheint mit einem grossen Stern, oder vielmehr
es gehen Strahlen von seinem Kopfe aus. Aber mit dem
Nimbus um den Kopf sieht man ihn in den ganz nach
dem Muster dieses Bildes unter Paschalis I. (817-824)
verfertigten ltlosaikexi von S. Prassede und S. Cecilia 2).
Seit
dem
dreizehnten
Jahrhundert.
Eine Aenderung macht zu Anfang des dreizehnten
Jahrhunderts dadurch sich bemerklich, dass in den M0-
saiken dieser Zeit, welche eine ähnliche Anordnung wie
die eben genannten des neunten Jahrhunderts zeigen,
sowohl in der Tribune der alten Peterskirche i) aus der
1) Ciampini Vet. Monim. P. II. p. 61. Tab. XVI. Knapp Die
Basiliken des christl. Roms, Taf. XLII. Unrichtig ist bei Ciam-
pini der Phönix, der auf einem Zweig des Palmbaums steht,
über demselben schwebend vorgestellt.
2) Ciampini l. c. p. 148. Tal). XLVII. und p. 162. Tab. LII.
3) Ciampini De sacr. aedif. Constantin. M. p. 44. Tab. XIII.
Knapp a. a. O. Taf. III. C. Doch ist daselbst der Phönix,
wie es scheint, an einer andern minder ausgezeichneten Stelle
angebracht gewesen. Unterhalb des Hauptbildes nehmlich (welches
auch den Palmbaum ohne den Phönix enthält) wird hier, wie
in den drei vorhergenannten Mosaiken, die ganze Breite der
Tribune von zwölf Lämmern eingenommen, die aus Jerusalem
und Bethlehem kommen und in ihrer Mitte ein Lamm unter
einem Kreuz auf einem Berge stehend haben. Zu beiden Seiten
desselben hinter den ihm zunächst stehenden Lämmern nun er-
scheint ein Baum, der am ehesten wie ein Palmbanm aussieht,
und auf jedem dieser Bäume ein Vogel, der, wie Ciampini
(p. 46.) bemerkt, wegen seiner Kleinheit nicht zu erkennen
war. Vermuthlich hat es der Phönix sein sollen.