ÄLÖU
die h. Felicitas mit ihren sieben Söhnen darstellt, enthält
zu beiden Seiten einen Palmbaumi, und auf dem einen
zur Rechten vom Beschauer einen Vogel mit einem Nimbus
um den Kopf und Strahlen: dieser Vogel sieht zwar wie
ein lbis oder Storch aus, soll aber doch wahrscheinlich
der Phönix'sein. Die Bedeutung wäre wohl dieselbe,
wie auf den Sarkophagen: aber die Anordnung des Bildes
ist ganz so, wie in den Mosaiken, von denen gleich die
Rede sein wird.
Zuvor gedenke ich noch einer schon (oben S. 23)
erwähnten Glasscherbe, auf welcher Christus vorgestellt
ist, auf einem Berge stehend, von welchem der Jordan
herabströmt, zu seiner Rechten vermuthlich der Täufer,
links eine Person, die in den Fluss hineinsteigt; hinter
dem 'l'äufer an dem einen Bande der Scherbe sieht man
den Palmbaum mit dem Phönix. Wahrscheinlich hat der
ganze Glasbecher, von dem die Scherbe übrig ist, bei
einem Gastmahl gedient, welches bei der Taufe oder
einem Jahrestage der Taufe gehalten ist. Dann bezieht
sich der Phönix, der aus seiner Asche zu einem neuen
Dasein gelangt, weshalb er sonst auf Sarkophagen ein
Sinnbild der Auferstehung des Fleisches ist, hier auf die
geistige Auferstehung, auf das durch die Taufe
Begrabensein in den Tod und das Anziehen eines neuen
Menschen in Christus.
Endlich findet man den Phönix auch öfters in den
grossen Mosaiken, welche die Tribune der Basiliken Roms
schmücken. Und zwar ist die ältere Anordnung die, dass
in der Mitte Christus, erhöht, in colossaler Figur dar-
gestellt ist, umgeben von heiligen Personen, und jenseits
dieser am Bande des Bildes zur Einfassung zwei Palm-
bäume dienen, von denen der zur Linken vom Beschauer
den Phönix trägt. Auch hier ist derselbe Sinn: Bild der
Erneuerung, aber nicht einer einzelnen Person durch die