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einen aus dem Vaticanisehen Cömeterium 1) ist in der
Mitte Christus auf einem Berge stehend zwischen zwei
Palmbäumen vorgestellt, deren einer den Phönix trägt,
wie Christus auch sonst zuweilen (Bottari T. I. Tav.
XXXV.) zwischen diesen Bäumen erscheint. Und wie
sonst zuweilen ZWlSClIGII den andern dort vorgestellten
Personen der heiligen Geschichte ein Palmbaum ange-
bracht ist (ebendas. Tav. XXI. XXIIIJ; so sieht man
denselben mit einem Phönix auf einem Sarkophag des
Vatieanisehen Cömeterium, der jetzt in der Peterskirche
steht, so wie auf einem Sarkophag zu Arles2). Die
Bedeutung des Phönix an dieser Stelle wird in den an-
geblichen Aeten der Cäcilia erklärt 3) bei Gelegenheit
des Grabmals, welches sie dem Maximus errichtet haben
soll, der von dem Märtyrer Valerian unter Hinweisung
auf das Beispiel des Phönix zur Ueberzeugung von der
Auferstehung geleitet und dann selbst Märtyrer geworden
war: sie liess in seinem Sarkophag, heisst es da, einen
Phönix einbauen, um den Glauben dieses Märtyrers vor
Augen zu stellen, der durch das Beispiel des Phönix
sich hatte belehren lassen, er werde der Auferstehung
theilhaftig werden.
Auch ein Wandgemälde, welches in einer im Jahre
1812 entdeckten altehristlichen Kapelle bei den Thermen
des Titus eine Nische über dem Altar einnimmt4) und
1) Bosio p. 63. Aringhi T.I. p. 295. Bottari T. I. Tav.XXII.
2) Der erstere bei Bosio p. 75. Aringhi T. I. p. 307. Bot-
tari T. I. Tav. XXVIIL; der andere bei Millin Voy. dans
le midi de la France T. III. p. 533. P1. LXIV. fig. 4.
3) Bei Surius De probat. Sanct. histor. Novemb. 22. T.VI. p. 512.
4) Abgebildet bei Marulli Lettera sopra un" ant. Cappella Crist
nelle Terme di Tito. Napol. 1813. 8. und in den Menlorie en-
ciclop. per 1816. Nov. Tav. XXI. p. 157. Von dem Gemälde
spricht auch Niebuhr in d. Beschreib. Roms III, 2. S. 226.