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der spätern Römer, auf einer Wand zu Monte Cavallo
von Polidoro da Caravaggio und Maturino 1). Ein Kupfer-
stich nach Giulio Romano von Giovan Battista aus Mantua
stellt die Wölfin auf dem Tiberstrom dar, welche Romulus
und Bemus tränkt 2).
Demnächst findet sich diese Vorstellung besonders
auf einheimischen Münzen und Medaillen. Namentlich auf
Münzen von Siena: unter andern einer vom J. 1548,
deren Vorderseite die Wölfin mit den beiden saugenden
Kindern zeigt, während die Rückseite die Umschrift hat:
-l- Alpha et w, principi(um) et finis. Das Bild wird auch
variirt: auf einer andern sienischen Münze, deren Rück-
seite dieselbe Aufschrift hat, stellt die Vorderseite den
Romulus auf der Wölfin sitzend dar, den Remus an ihr
saugend 3). Ferner auf einer ilorentinischen Medaille
vom J. 1'567 sieht man neben der Hetruria, die in weib-
licher Gestalt vorgestellt ist, von der einen Seite einen
Löwen, von der andern die Wölfin mit den Zwillingen4).
Noch später erscheint sie auf päpstlichen Medaillen.
Zwei Jubiläumsmedaillen, die eine unter Clemens X. vom
J. 1675, die andere unter Benedict XIII. vom J. 1725,
welche die Ansicht des Vatican geben, zeigen oben einen
fliegenden Engel, der die Posaune bläset. und eine Rolle
{fix
1) Vasari Leben der Maler III, 2. S. 74: dabei der Kampf des
Horatius Cocles und die Aufopferung des Mucius Scävola.
2) Vasari a. a. O. S. 412.
3) Beide in der Reichelschen Münzsamml. in Petersburg Th. IX.
S. 231. n. 1540. (vergl. S. 232. n. 1545.) 1538. Auch eine
Münze der Sieuenser zu Montalcin vom J. 1556, auf deren
Vorderseite das Protectorat Heinriclfs II. Königs von Frankreich
erwähnt wird, enthält auf der Rückseite die Wölfin mit den
Zwillingen; s. Cartier in der Revue numismat. 1842. p. 299.
Pl. XIII, 3.
4) Reichelsche Münzsamml. in Petersburg Th. IX. 5.213. n. 1385.