Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

445 
der spätern Römer, auf einer Wand zu Monte Cavallo 
von Polidoro da Caravaggio und Maturino 1). Ein Kupfer- 
stich nach Giulio Romano von Giovan Battista aus Mantua 
stellt die Wölfin auf dem Tiberstrom dar, welche Romulus 
und Bemus tränkt 2). 
Demnächst findet sich diese Vorstellung besonders 
auf einheimischen Münzen und Medaillen. Namentlich auf 
Münzen von Siena: unter andern einer vom J. 1548, 
deren Vorderseite die Wölfin mit den beiden saugenden 
Kindern zeigt, während die Rückseite die Umschrift hat: 
-l- Alpha et w, principi(um) et finis. Das Bild wird auch 
variirt: auf einer andern sienischen Münze, deren Rück- 
seite dieselbe Aufschrift hat, stellt die Vorderseite den 
Romulus auf der Wölfin sitzend dar, den Remus an ihr 
saugend 3).  Ferner auf einer ilorentinischen Medaille 
vom J. 1'567 sieht man neben der Hetruria, die in weib- 
licher Gestalt vorgestellt ist, von der einen Seite einen 
Löwen, von der andern die Wölfin mit den Zwillingen4). 
Noch später erscheint sie auf päpstlichen Medaillen. 
Zwei Jubiläumsmedaillen, die eine unter Clemens X. vom 
J. 1675, die andere unter Benedict XIII. vom J. 1725, 
welche die Ansicht des Vatican geben, zeigen oben einen 
fliegenden Engel, der die Posaune bläset. und eine Rolle 
{fix 
1) Vasari Leben der Maler III, 2. S. 74: dabei der Kampf des 
Horatius Cocles und die Aufopferung des Mucius Scävola. 
2) Vasari a. a. O. S. 412. 
3) Beide in der Reichelschen Münzsamml. in Petersburg Th. IX. 
S. 231. n. 1540. (vergl. S. 232. n. 1545.) 1538.  Auch eine 
Münze der Sieuenser zu Montalcin vom J. 1556, auf deren 
Vorderseite das Protectorat Heinriclfs II. Königs von Frankreich 
erwähnt wird, enthält auf der Rückseite die Wölfin mit den 
Zwillingen; s. Cartier in der Revue numismat. 1842. p. 299. 
Pl. XIII, 3. 
4) Reichelsche Münzsamml. in Petersburg Th. IX. 5.213. n. 1385.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.