Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

438 
in der Erinnerung an die Säulen des Hercules ein Ge- 
fühl des Triumphs einer neuen Zeit. Zugleich spielt eine 
Allegorie mit hinein, indem noch an eine andere Ueber- 
schreitung bisheriger Grenzen, an umfassende politische 
Entwürfe gedacht wurde, als Karl V. Kaiser von Deutsch- 
land, König von Spanien die Säulen des Heroules mit 
dem Spruch Plus oultre zu seiner Devise nahm, welche 
von dem Mailänder Jesuiten Ludov. Marliano ihm vor- 
geschlagen war. Man sieht sie auf einem Bilde des 
Kaisers vom J. 1532 von Christoph Amberger in der 
K. Gcmäldegallerie zu- Berlin (n. 556.). Und häufig auf 
spanischen Münzen 1), so wie auf seinen Medaillen, na- 
mentlich von 1537, einer andern vor 1544, und (mit 
der lateinischen Inschrift Plus ultra) von 1541, 1542, 
endlich die Säulen ohne Inschrift auf einer Medaille aus 
Besancon vom J. 1547 2). Ein Goldstück zu Ehren des 
divus Carolus V., welches auch die Säulen des Hercules 
mit dem Spruch Plus ultra und die Umschrift enthält: 
Hercnlis cxcessit magna virtute columnas 3), 
ist eine spätere Arbeit aus der Fabrik eines jüdischen 
Goldschmidts zu Prag.  Auf einigen neuern in Kadix 
geprägten Medaillen aber ist zwischen den beiden Säulen 
auch Hercules selbst zwischen zwei Löwen vorgestellt, 
namentlich auf einer Medaille zur Huldigung KarPs Ill. 
vom J. 1'759 und auf einer andern (mit der Inschrift 
1) Die Säulen mit, dem Wahlspruch Plus auf einem doppelten 
castilian. Real der Königin Johanna und ihres Sohnes Karl, bei 
Kühler Münzbelust. Th. XIII. S. 127. 
2) Die oben genannten Medaillen sind abgcbild. bei Lenormant 
Tresor, Med. Allem. Pl. XX, 5. 7. (diese auf Karl V. und den 
Prinzen Philipp); Pl. XX, 6. XXI, 8. 7. 
3) Abgebild. bei Kühler a. a. O. vor Th. XIX. vergl. Th. I. 
S. 428. und bei Lenormant l. e. Pl. XX, 8.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.