Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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halten die Deckengemälde, mit welchen der grosse Saal 
des Palastes Barberini geschmückt ist, das Hauptwerk 
des Pietro da Cortona 1) in der ersten Hälfte des sieben- 
zehnten Jahrhunderts. 
4. Ohne die allegorische Tendenz hat man auch die 
übrigen Herculesthaten häufig schon im funfzehnten Jahr- 
hundert dargestellt, geleitet durch das Interesse für die 
Antike und um der techniseh-künstlerischen Aufgaben 
willen, zumal für die Plastik, welche sie darboten. Da- 
her die Meister, welche jene Richtung insbesondere re- 
präsentiren in der Sculptur wie in der Malerei, hier 
voranstehen. Also aus der Schule von Padua, von Andrea 
Mantegna sind zwei Kupferstiche: Hercules im Kampf 
mit der Hydra und mit Antäus, beide mit der Aufschrift: 
divo Herculi invicto 2). Vorzüglich aber bei den Floren- 
tinern waren diese Aufgaben beliebt,  nachdem Dona- 
tello damit den Anfang gemacht hatte: unter seinen oben 
(S. 324.) erwähnten acht Marinorbildern im Hofe des 
Palastes Biecardi, die nach antiken Kameen gearbeitet 
sind, ist Hercules gebildet, wie er die Aepfcl aus dem 
Garten der Hesperiden raubt und wie er den Amor auf 
seinen Schultern trägt 3). Daran schliessen sich die 
Herculesthaten in den Reliefs des Antonio Filarete an 
den Brenzethüren der Peterskirche.  Gemalt sind der- 
gleichen von Antonio Pollajuolo: drei Bilder von ihm, 
die Erlegung des Antüus, des Löwen und der Hydra, 
jedes fünf Ellen hoch, waren im Palast der Medici zu 
Florenz 4); auch ist von ihm eine Coinposition, Hercules 
1) Platncr Beschr. Roms III, 2. S. 430. 
2) Bartsch Peintre grav. T. XIII. p. 237. n. 15. 16. 
3) S. die Notiz von Gori bei Cicognara Stor. d. scult. T. IV. p. 123. 
4) Vasari Leben der Maler II, 2. S. 229 f. Zwei kleinere Dar- 
Stellungen des ersten und letzten Gegenstandes sind in der 
Florentin. Gallerie, s. ebendas. S. 230. A. 21. 
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