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Münzen 1) und Gemmen 2) ; aber fast alle diese Erklärungen
sind bestritten, haben zum Theil andern evidenten Aus-
legungen weichen müssen.
fabula et monum. priscae artis illustr. p. 28-37. Ein anderes
Vasenbild, welches nach Welcker Herakles am Scheidewege, in
d. Sehulzeitung 1831. N0. 84. 85. und in d. Annali dell' instit. di
Corrisp.arche0l. T.IV. 1832. p. 379-382. jene Vorstellung enthält
(in s. Abhandl. über Prodikos a.a. O. S. 601. wird es das einzige
erhaltene Kunstwerk genannt, welches den Herakles des Pro-
dikos vorstellt), ist für eine Ruhe des Hercules nach seiner
Arbeit, bei ihm Pallas und Vietoria, erklärt von Millingen
lbid. T. VI. 1834. p. 332-334.
1) Eine Goldmünze Hadrians im K. K. lilünzkabinet zu Wien ist
auf den Hercules des Prodicus, zwischen der Tugend und der
Wollust stehend, gedeutet von Eckhel Doctr. nulnm. T. VI.
p. 506, eine Erklärung, welche Weleker a. a. O. in d.
Schulzeitung N0. 85. S. 675., in d. Annali p. 391 sq. (dabei
auch. eine Abbildung der Münze Tav. d'agg. F.) dahin modificirt
hat: es sei nicht Hercules unmittelbar, sondern Hadrian als
Hercules gedacht zwischen der Gerechtigkeit und der Gewalt.
Die ganze Ansicht ist von Millingcn bestritten a. a. O.
p. 334-342., der auf dieser Münze zwei Nymphen des Gartens
der Hesperiden als Localgottheiten der Inseln von Kadix, zwischen
ihnen den Hereules Gaditanus, den Sehutzgott Spaniens, vorge-
stellt Iindet, hier eine Anspielung auf den Ursprung Haidrians,
dessen Mutter aus Spanien war. Doch behauptet O. Müller
Handb. der Archäol. der Kunst S. 411, 6. S. 640. der 2. Ausgz,
dass allein die Goldmünze I-ladrians eine sichere Darstellung
vom Hercules am Scheidewcge gebe.
2) Eine Gemme der K. Sammlung zu Berlin, welche Beger als
antik gegeben hat, ist ein modernes Product, s. unten S. 432.
Aber ein achtes Denkmal des Alterthums ist ein Karneol ebendas.
aus der Altkurbrandenb. Sammlung, bei T ülken ErkLVerzeichn.
Kl. IV. n. 58. S. 262: Ilercules neben einer bekriinzten Grenz-
säule unschlüssig stehend, vor ihm Venus mit einem Apfel in
der Hand, ihr zur Seite Honos, der Genius der Ehre, die Linke
auf ein Schild gestützt, im rechten Arm ein Füllhorn und einen
Lorbeerzweig haltend.