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Helden auch eine religionsgeschiehtliche Bedeutung, gleich
jener Wöllin mit den Zwillingen, über der das Crucilix
sich erhebt: denn im Innern der Kapelle sind die Figuren
heiliger Helden, wie Judas Maccabäus und der h. Christoph,
angeordnet, als Hauptdarstellung aber das Abscheiden und
die Himmelfahrt der h. Jungfrau. Deutlicher erhellt
die vorbereitende Stellung der Helden und Weisen des
Alterthums, welche Perugino in der Halle des Wechsel-
geriehts zu Perugia im J. 1500 malte 1): am Eingang
sieht man die Figur des Cato Censorius; an der einen
Seitenwand stehen Fabius Maximus, Sokrates, Numa Pom-
pilius, F. Camillus, Pittacus und Trajanus, Sieinius,
Leonidas und Horatius Cooles, P. Scipio, Perikles und
Cincinnatus: unter jedem Worte aus ihren Schriften oder
Reden, dem Orte angemessen, über je dreien derselben
eine der Cardinaltugenden, welche deren Eigenschaften
bezeichnen: die Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und
lllässigkeit. Ihnen entsprechen Propheten und Sibyllen
auf der gegenüberstehenden Seitenwand. Beides als Vor-
aussetzung evangelischer Seenen, welche die Hinterwand
einnehmen, die Geburt und Verklärung Christi.
Denselben Stufengang hatte Syrlin angedeutet an den
Chorstühlen im Münster zu Ulm vom J. 1474; aber statt
der Helden des Heidenthums erscheinen hier Weise und
Dichter: Seeundus, Quintilian, Seneea, Ptolemäus, Teren-
tius, Ciccro und Pythagoras, denen auf der andern Seite
sieben Sibyllen entsprechen, während über beiden die
Heiligen des Alten Bundes und der Kirche angeordnet
sind. Ebenso hat Benozzo Gozzoli um dieselbe Zeit (um
1474) in seinem Gemälde des h. Thomas von Aquino,
Vasari Leben der Maler I], 2. S. 376. u. die Berichtigungen
von Schorn Anm. 39. Passavant Rafael von Urbino Th. I.
S. 495.