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propagatori imperii, auf welcher Mars erscheint einer
nebenstehenden Frau die Hand reichend, und zwischen
beiden die Wölfin, welche die Zwillinge säugt. Das ist
(abgesehen von Licinius) der letzte heidnische Kaiser,
der im Kampf mit Constantin dem Grossen im J. 312
Reich und Leben verlor.
Hieran schliesst sich die Nachbildung jener Vor-
stellung auf christlichen Denkmälern, welche zunächst
zwei Epochen des höheren Alterthums angehören.
i. Erstens ist es ein Typus autonomer Erzmünzen
Roms aus der Zeit Kaiser Constantin's des Grossen oder
seiner Söhne, auf deren Vorderseite man das behelmte
Brustbild der Roma mit der Umschrift URBS ROMA er-
blickt. Auf der Kehrseite erscheint entweder die Wölfin
mit den Zwillingen in einer Höhle und draussen zwei
Hirten, welche sitzend mit dem Pedum in der Linken
mit einander reden, und über jedem ein Stern. Oder nur
die Wölfin mit den Zwillingen und darüber zwei Sterne:
besonders bemerkenstverth ist eine Wünze dieser Art
(vierter Grösse) mit dem Monogramm Christi
in den Museen zu Wien. und Berlin 2).
Sodann kehrt dieser Typus wieder in autonomen
Kupfer-münzen Roms aus der Zeit der Gothenlierrschaft
(493-553), mit der Werthzahl XL in den Museen zu
Wien und Berlin 3): auf der Kehrseite ist die Wölfin
mit den Zwillingen vorgestellt, während die Vorderseite
L
1) Sie wird bei Banduri Numisnl. imp. Rom. T. II. p. 305. nicht
aufgeführt; aber bei Tanini Suppl. ad Bandur. p. 280.
2) Zu Wien, s. Eckhel Catal. Mus. Vindob. P. II. p. 480. n. 288.
In der K. Sammlung zu Berlin, Ein Exempl. unter den ausge-
legten Münzen.
a) Eckhel Doctr. numm. T. VIII. p. 216. Friedländer Die
Münzen der Ostgothen, (Rom, I.) S. 58. Auch mit der Werth-
zahl XX; ebendas. (Rom, 3.) S. 59.