410
Bomulus
und
Bemus
bei
der
Wölfin.
Das ist die Sage von Romulus und Remus und ihrer
wunderbaren Erhaltung durch die Wölfin, deren Bild die
christliche Kunst reproducirt hat, um den Ursprung der
Stadt und diese selbst dadurch vor Augen zu stellen.
Es ist die bekannte Gruppe, welche in Erz bei dem rumi-
nalischen Feigenbaum im J. 458 a. u. durch die Ogulnier
aufgestellt wurde 1), und welche so häufig nachgebildet
ist in Beliefsz) und in Gemälden, ferner auf Gemmen
und Münzen. Unter den Kaisermünzen sind zuerst zu
bemerken einige Silber- und Erzmünzen des Antoninus
Pius 3), der überhaupt das Gedächtniss des römischen
Alterthums zu erneuern suchte. Ferner zwei eigenthüm-
liche Münztypen des Probus 4), welche zu dem Bilde der
Wölfin mit den saugenden Zwillingen die Inschriften haben
Origini Aug. und Aeternitas Aug: die erstere soll die
römische Abstammung des Kaisers anzeigen, in der
andern wird dessen ewige Dauer unter die Bürgschaft
Roms als der „ewigen Stadtß gestellt. Endlich eine
Silbermünze des Maxentius 5) mit der Aufschrift Marti
1) Das Urbild dieser IlVöllin ist auf dem Capitol im Palast der
Conservatoren, s. Beschreib. Roms III, 1. S. 118. III, 2. S. 61 II.
2) Auch für Grabmäler: auf einem Aschengefziss in der Sammlung
Coke zu Holkham, Waagen Kunstw. u. Künstl. in England
Th. II. S. 503; auf einem Cip-pus im Pio-Clement. Mus,
Beschreih. Pnoms II, 2. S. 208. n. 21.
a) Zwei Silbermünzen in der K. Sammlung zu Berlin (Münzen des
Antonin, IX. Fach.) Dieselbe enthält mehrere Exemplare in
Erz, s. auch Eckhel Doctr. numm. T. VII. p. 31.
4) Eckhel l. c. p. 505. 504.
h) Eckhel l. c. T. VIII. p. 58. Eine andere Münze desselben,
welche das Bild der Wölfin mit den Zwillingen zwischen den
Dioscuren und die Aufschrift. Aeternitas Aug. enthält, cbendas.
p. 57.