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canticuzn novum. Dieser Psalm preiset die Herrlichkeit
Jehova's: wie er gross und furchtbar ist über alle Götter,
denn alle Götter der Heiden sind Dämonen (v. Jehova
aber hat den Himmel gemacht: daher die Aufforderung
an alle Lande, ihn anzubeten, vor ihm zu zittern und
fröhlich zu sein, da er kommt _zu richten die Erde. Darin
liegt also auch der Triumph des Reiches Gottes über die
Heidenwelt. Wenn hier nun Hercules als Sieger über
den Löwen erscheint; so ist der Löwe ohne Zweifel
Symbol der dämonischen Gewalt, welche die Heiden ver-
iinstert hat, Hercules aber (wie er auch auf einem
Taufstein von Jacopo della Quercia vorgestellt ist einen
Centauren tödtend neben David als Löwenbezwinger) ist
Typus jenes grossen Siegers, der dem Teufel die Macht
genommen und seine Werke zerstört hat (Hebr. II, 14.
1 Joh. III,
llvroen.
Im
christlichen
Alterthum.
Von den beiden Heroenmythen, die in der altchrist-
lichen Kunst vorzugsweise zur Darstellung gekommen sind,
bezieht sich der eine auf die wunderbare Gewalt, welche
Orpheus durch seinen Gesang über die Natur ausgeübt
haben soll. Hiervon ist schon früher die Rede gewesen
(S. da Orpheus dann als Typus Christi aufgefasst ist.
Dagegen seiner eigentlichen Bedeutung nach, d. h. um
Seiner selbst willen, ist auf Denkmälern des christlichen
Alterthums nur der folgende Mythus, ein Ereigniss aus
der mythischen Geschichte Roms, vorgestellt.