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Simon Memmi beigelegt werden, wahrscheinlich aber von
einem andern Meister um 1366 ausgeführt sind 1). Ein
hölzernes Altarwerk endlich vom J. 1587 aus der Abtei
S. Biquier, jetzt im Museum Cluny zu Paris, mit einer
bildlichen Darstellung des Glaubensbekenntnisses, enthält
unter diesen Scenen auch die Niederfahrt Christi 2) und
bei derselben als Wächter der Hölle, in welche aber der
Herr siegreich eintritt, Tod und Teufel: der letztere ist
ein Satyr oder vielmehr eine Pansfigur mit Hörnern,
Schwanz und Bccksfüssen.
Daneben, aber auch schonvor jener Epoche hat man
überhaupt böse Geister in Satyrgeslalt gebildet. Ein Satyr,
der einen Löwen bei der Tatze hält, erscheint am Portal
von S. Trophime zu Arles 3) wohl aus dem zwölften
Jahrhundert; ein Satyr nebst einer Sirene an einer Säule
der alten Kirche zu Souvigny; Satyrn nebst Centauren
und Harpyien an der ehernen Hauptthür des h. Hauses
von Loreto 4). Ferner unter den Malereien in einer
lateinischen Handschrift des N. T. im Vatican aus dem
zwölften oder dem Anfang des dreizehnten Jahrhunderts
sieht man aus einem Besessenen den bösen Geist aus-
fahren, das ist ein Satyr mit Schwänzchen und Hörnern ö).
Und in dem Gemälde Mantegmfs, welches den Kampf der
Tugenden mit den Lastern schildert, haben die letztern
die Gestalt von Satyrn und Centauren.
1) E. Förster Beitr. zur neuem Kunstgesch. S. 111.
2) du Sommerard Les arts du moyen äge, Album, Ser. III.
Pl. XXXII.
a) Millin Voy. dans le midi de la Fr. T. III. p. 595. Pl. LXX.
üg. 18. vergl. oben S. 397.
4) S. oben S. 388. 401.
5) d'Agincourt Pitt. Tav. CIII. in der 3. Reihe das letzte Bild
zur Linken; etwas anders erscheint der Dämon in derselben
Reihe, das letzte Bild rechts.
III.