Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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ihn menschenähnlich zu bilden. Darüber hinaus hat die 
Phantasie des Mittelalters sich darin gefallen, ihn mit 
einer monströsen Bildung zu begaben, was auch auf die 
Kunstvorstellung eingewirkt hat. 
Demgemäss hat man zuweilen dämonische Gestalten 
des Heidenthums benutzt, uin ein Bild des Teufels zu 
geben,  namentlich wieder eine solche, in welcher die 
menschliche und Thier-Gestalt verbunden ist. 
Der 
Cerberus. 
Zuvor gedenke ich einer Vorstellung des früheren 
Mittelalters, welche ohne Zweifel die Reminiscenz an einen 
Dämon der heidnischen Unterwelt enthält. Sie findet sich 
bei einem Kirchenschriftsteller wahrscheinlich des sechsten 
Jahrhunderts, dem Eusebius von Alexandrien (nicht von 
Emisa), in einer Charfreitagsrede 1), worin nach An- 
leitung des Evangelium Nicodemi Christi Niederfahrt zur 
Hölle dramatisch behandelt wird: der Teufel, entsetzt 
über die Wunder bei der Kreuzigung, flüchtet sich zum 
Hades und bewegt diesen, seine Thore zu schliessen, auf 
dass Christus nicht bei ihm eindringe. Als nun aber der 
Herr, den Teufel verfolgend, mit seinen Engeln vor den 
Thoren erscheint und diese die Oeffnung fordern (mit 
den Worten Psalm XXIV,  hält der Hades dem Teufel 
seinen thörichten Kampf wider Christus vor, indem er 
ihn anredet: Tgtxäqialls ßaelgeßuüitß). Und in demselben 
Zusammenhang kehrt dieselbe Anrede wieder (triceps 
Beelzebub) in zwei lateinischen Handschriften des eben 
erwähnten apokryphischen Evangelium 3) aus dem funf- 
des Euseb. 
1) S. Thilo Ueber die Sehr. des Euseb. v. Alex. u. des 
v. Emisa S. 30-32. n. 7. S. 80  
2) Euseb. Emes. Opusc. ed. Augusti p. 26. besser bei 
a. a. O. p. 85. 
a) c. 23. bei Thilo Cod. apocr. N. T. T. I. p. 729. 1191;, 
Alex. 
Thilo 
26
	        
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