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Pfeil abschiesst, der andere einem Drachen einen Spiess
in's Maul stösst 1). Ebenso ist in der ehemaligen Kloster-
kirche zu Ilbenstadt in der Wetterau aus der Mitte des
zwölften Jahrhunderts an dem untern Pfeiler des Kreuzes
ein Centaur vorgestellt, der einem Drachen einen Pfeil
inis Maul schiesstz). Auch an einem der Chorstühle in
der Kathedrale zu Poitiers aus der ersten Hälfte des drei-
zehnten Jahrhunderts ist ein Pfeil-schiessender Centaur,
wie an einem andern eine Sirene, gebildet 3). Unge-
wöhnliche Vorstellungen enthalten in der Liebfrauenkirchc
zu Halberstadt die Fries-Reliefs an der Aussenseite der
steinernen Chorschranke, durch welche das Kreuzmittel
der Kirche von dem südlichen Kreuzarm getrennt wird,
ebenfalls aus dem zwölften Jahrhundert 4): unter den eilf
Gruppen derselben zeigen die zweite und vierte eine
Centaurin mit zwei Kindern, die an ihre Brust gehen, und
zwei Centauren, die sich bei den Haaren haben 5). So
zeigt (s. oben S. 389.) auch eine Gesimsverzierung im
Münster zu Freiburg zwei geflügelte, 1nit'Schild und
Schwerdt bewehrte Centauren, welche mit einander
kämpfen: diese Vorstellung scheint analog zu sein jener
sonst vorkommenden Verfolgung eines Löwen oder eines
Drachen durch einen Centauren; die erstere, die saugende
Centaurin, erinnert an die gleiche Darstellung einer Sirene,
1) Vügelin in d. Mittheil. der antiq. Gesellschaft in Zürich Bd. I.
S. 31. Anm. 24. Taf. VII. lig. 1.
B) Abgebild. bei Fr. Hub. Müller Beitr. zur teutschen Kunst-
u. Gesch-Kunde. Erster Jahrg. 1832. N0. XX. S. 83.
a) S. oben S. 391. Anm. 1.
4) Kugler Kunstgesch. S. 494. setzt die Reliefs dieser Chor-
schranken in die erste Ilälfte, v. Quasi; im Tüb. Kunstblatt
1845. S. 222. in das Ende des zwölften Jahrhunderts.
5) Auf diese Vorstellungen wird hingedeutet im Tüb. Kunstblatt
1841. S. 410.