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Beziehung, da das Wort öfters im Alten Testament
vorkommt. Nehmlich in der griechischen Uebersetzung
der LXX ist das hebräische nggg d. h. Stransse,
durch asigävsg wiedergegeben, Jes. XIII, 21. XXXIV,
13. XLIII, 20. Jer. L, 39. Mich. I, 8 ; derselbe Name
findet sich einmal auch in der lateinischen Uebersetzung
des Hieronymus, Jes. XIII, 22 (nicht 21), wo es heisst:
et respondebunt ibi ulnlae in aedibus ejus et sirenes in
delubris voluptatis, während er in der ältern Vulgata
mehrmals aufgenommen war, namentlich .Ies. XLIII, 20:
benedicent me bestiae agri, sirenes et {iliae passerum.
Bei Anführung der letzteren Stelle bezeichnet Tertullian 1)
die Sirenen als monstrnosae fabulosaeque cantrices. Doch
ist hier überall an dieses Wort keine mythologische Vor-
stellung geknüpft, sondern es ist nur ein ungeschickt
gewählter naturhislorischer Name 2). Auch haben die
andern griechischen Uehersetzer statt dessen den Aus-
drnck orgozväoxditrjloi gewählt, worauf (zu Jes. XIII, 21.)
Basilius aufmerksam macht, der auch, so wie Cyrillus,
den Unterschied der 'l'hiere, die in der Schrift diesen
Namen führen, von den Geschöpfen der heidnischen Fabel
hervorhebt 3).
Dabei äussern sich diese Kirchenlehrer auch über
die Gestalt der Sirenen, wie sie nach der Fabel gedacht
werde: nach heidnischer Ueberlieferung, sagt Basilius4),
sind Sirenen gewisse singende Weiber; Cyrillus von
Alexandrien 5) aber erklärt sie für singende Vögel, die
1) Tertullian. Adv. Marc. Lib. III. c. 5.
2) Wie man dazu gekonnnen, s. Bochart Hieroz. ed. Rosenmüller
T. III. p. 827 sq.
a) Vergl. Suicer Thes. T. II. s. v. p. 943-945.
4) Basil. in Jes. l. c. Opp. T. I. p. 845. ed. 2. Paris.
A5) (Iyrill. Alex. in Mich. I, 8. Opp. T. III. p. 399. d. ed.Aubert