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gebildet. Namentlich von Andrea Fusina auf dem Grab-
mal des Prälaten Daniele Birago vom J. 1495 in der
Kirche della passione in Mailand, welches ausser Genien
(wesshalb es schon vorhin S. 362 f. vorgekommen ist)
zwei Medhsenbäupter zeigt. Auch zwei Reliefs aus dem
sechzehnten Jahrhundert, welche das Ansehen einer Sar-
kophagfronte haben, im Louvre 1), enthalten über einem
Gewinde ein Medusenhatlpt, zu beiden Seiten Löwenköpfe,
wie diese Zusammenstellung, die Meduse als Mond-
zeichen gegenüber den Sonnensymbolen, auch auf antiken
Sarkophagen gegeben ist.
Abgesehen von dieser Bedeutung ist seit derselben
Zeit auch das Medusenhaupt, wie andere Wesen der Fabel,
in einer rein künstlerischen Absicht vorgestellt worden.
Schon früher war von Leonardo da Vinci ein solches Bild
in Oel gemalt 2), eine Jugendarbeit, wie er sich da-
mals auch einen Scherz daraus machte, auf einem Schild
eine andere schreckhafte Composition von Thiergestalten
zu malen, ein Ungeheuer, „welches dieselbe Wirkung
hervorbringen möchte, wie man ehedem vom Haupt der
Medusa erzählt." 3)
Sirenen.
1. Nicht selten ist auf Denkmälern des klassischen
Alterthulns, auf Vasen 4), Urnen Lampen 6), Gem-
1) Cl arac Musee de sculpt. Pl. 229.
2) Wie oben S. 328. erinnert ist.
3) Vasari Leben der Maler III, 1. S. 12. Von andern Dar-
Stellungen der Medusa in der Fabel des Perseus s. unten S. 41, 5.
4) Vor allem auf einer griechischen Vase aus Canino, Monum. ined.
d. Instit. di Corrisp. archeol. T. I. Tav. VIII. Und auf mehreren
etruskischen Vasen , eine bei Ra o ul- R o c h et te Monum. ined.
T. I. Pl. LXI, 1; von andern s. ebendas. p. 376.
b) Eine römische Urne mit griechischer Inschrift ehemals in der Villa
Albani, jetzt verschollen, Win ckelman n Werke Bd. V. S. 271.
ü) Eine Lampe zu Paris im Kab. des Königs, abgebild. bei Baoul-