Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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In einer italienischen Handschrift vom J. 1481, welche 
das Leben des Francesco Sforza enthält, in der K. Biblio- 
thek zu Paris sind in dem Frontispiz des Werks unter 
dem Bildniss des Francesco vier Genien mit den Wappen 
der Sforza",  die wenigstens in der Zeichnung dem 
Leonardo da Vinei beigemessen werden 1). Dem- 
nächst hat Raphael dies Motiv aufgenommen. lm Zimmer 
della Segnatilra des Vatican (wo er das Mittelbild der 
Decke von Soddoma mit dem Wappen des Papstes, von 
Genien gehalten, stellen liess) hat er seinen vier alle- 
gorischen Deckenbildern, der Theologie, Philosophie, 
Poesie je zwei, der Jurisprudenz vier Genien beigegeben, 
welche Tafeln mit einer lateinischen Inschrift halten 2). 
Desgleichen sind neben seinem Jesaias in der Kirche 
S. Agostino zu Rom bei einer Tafel mit griechischer 
Dedication zwei Genien, mit eineln Laub- und Frucht- 
gevs-inde umschlungen,  nach denen von einem Schüler 
Raphaels zwei Knaben als Schildhaltel- des Wappens 
Julius II. in einem Zimmer des Vatican gemalt sind 3). 
Auch brachte Perino del Vaga in der Kirche S. Trinita 
de" Monti zwischen den kolossalcn Gestalten des Jesaias 
und Daniel zwei Knaben an mit dem Wappen des Cardinals 
Lorenzo Pucci, in dessen Auftrag er diese Malereien 
ausführte 4). Vielleicht von einem Schüler des Giulio 
 Waagen Kunstw. u. Künstler in Paris S. 368. 
2) Passavant Raphael von Urbino Th. I. S. 139. 145. 147; 161. 
Th. II. S. 111 f. 
3) Ebendas. Th. II. S. 136-138.  Auch eine merkwürdige 
Pergamenthandschrift vom J. 1516 mit; einer Rede des P al on i u s 
Marcellus an Kaiser hlaximilian De restimenrla Italiae salute, 
 im Besitz des Herrn von Beider in Bamberg, enthält zu An- 
fang derselben (B1. 2. a.) zwei nackte Flügelknnhen als Wappen- 
träger. 
4) Vasari Leben der Nlalcr III, 2 S. 453.
	        
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