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thür zu Padua musicirende Flügelknaben mit der Chlamys
oder in einer kurzen Tunica 1), unter der einen Orgel
in S. Maria del Fiore zu Florenz einen Kranz tanzender
Genien 2), wohl vor 1438 gearbeitet.
2. Seit dieser Zeit kommen nun Genien häufig vor,
insbesondere an Grabmälern als Träger des Wappens oder
der Inschrifttafel. Je zwei Genien mit dem Wappen des
Papstes und mit den päpstlichen Schlüsseln sieht man auf
den beiden Bronzethüren der Peterskirche, die von An-
tonio Filarete um 1444 unter Eugen IV. verfertigt
sind 3). Ebenso am Grabmal seines Vorgängers, des
Papstes Martin V. (-11 1431), in der Laterankirehe über
der Figur desselben zwei Genien einen Kranz mit seinem
Wappen haltend4). Zwei Genien bei der Inschrifttafel
finden sich an den Grabmälern des (im J. 1446 ver-
storbenen) Cardinals Giacomo Tebaldi in der Kirche
S. Maria sopra Minerva zu Rom, und der Barbara Or-
delaffi in S. Girolamo zu Forli, beide vom J. 1466 5).
Wiederum zwei Genien bei dem Wappensehilde an dem
Mausoleum der beiden Söhne CarPs VIII. und der Anna
von Bretagne, in einer Kapelle der Kathedrale zu Tours,
aus dem Ende des funfzehnten Jahrhunderts 6). Eine
Mannichfaltigkeit solcher Bildwerke zeigt das Grabmal des
Prälaten Daniele Birago in der Kirche della passione in
1) Ci cognara Stor. d. scult. P. II. Tav. IX.
2) Bumohr Italien. Forsch. Th. II. S. 284. 289. 298.
3) Auch in einem Document dieses Papstes vom J. 1439 enthält
die Initiale E sein Wappen und das von Burgund von Genien
getragen. S. oben S. 295.
4) d'Ag'inc0urt Scult. XXXVIII, 6.
5) Das erstere abgehild. b. Mastraca Altars, tahernacles und
sepulcr. monum. 1843. fol. Pl. XXI; das andere b. Cicognara
l. c. P. II. Tav. XVII. T. IV. p. 266.
Ü) du Sommerard Les arts du moyen äge, Album, Sürie V.
P1. XXIV.