Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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tectur, Sculptur, Malerei 1). Ucbrigens enthält das ganze 
Bild kein einziges christliches Kennzeichen, wozu auch 
in einem Werke, wie des Dioscorides, keine Veranlassung 
war; doch gehört es in eine christliche Zeit, den Anfang 
des sechsten Jahrhunderts; auchwar ohne Zweifel die 
Juliana Christin, wie ihr Vater Olyhrius, auf dessen Münzen 
christliche Symbole sich finden. 
4. Noch im Zeitalter Karls des Grossen kommen 
solche Nachklänge des Alterthums vor. Ein auf seine 
Veranlassung entstandenes Evangeliarium aus Soisscns, 
jetzt in Paris z), dessen Miniaturen mannichfaehe antike 
Motive zeigen, enthält ein Gemälde mit zwei Säulen von 
blauer Farbe, welche in Weiss mit zierlichen Banken und 
bacchischen Genien geschmückt sind. _Sie dienen also 
nur zur Verzierung; wogegen ebendaselhst in einem Ge- 
mälde, welches den auf Wolken thronenden Christus dar- 
stellt in einem blauen Bund, dieses von zwei Engeln 
getragen wird. 
Seit 
der 
Wiederherstellung 
der 
KunsL 
Wie in der altchristliehen Kunst ein Uebergang ge- 
macht wurde von Genien zu Engeln, jene Vorstellung 
aber um so mehr zurücktrat, je weiter man von dem 
klassischen Alterthum sich entfernte: so kam seit der 
Wiederherstellung der Kunst die Vorstellung von Genien 
wieder zum Vorschein und ward um so geläufiger, je 
mehr man auf das Vorbild der Antike zurückging,  
1) S. Lambec. Comment. hibl. Vindob. Lib. II. p. 221. ed. 
Kollar. Passeri Exposit. in Monum. sacr. eburn. a'G0ri0 ad 
thes. vet. diptych. P. IV. reserv. p. 61. 62.  Die Nachweisung 
der Abbildungen jenes Gemäldes s. unten S. 58, 2. 
2) K. Bibl. Suppl. lat. n. 686. s. Waagen Kunstw. u. Künstler 
in Paris S. 239.
	        
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