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lichen Denkmälern vorkommt, aber ursprünglich heid-
lnisch ist l).
Auch einige Malereien hat das christliche Alterthum
aufzuweisen mit Genien, die in Bewegung und 'l'hätigkeit
sind. In einem Wandgemäilde des Cömeterium der Agnes 2)
sieht man in der Mitte eines Bogens einen Hirsch, zu
beiden Seiten auf einander zuschreitend einen Genius
mit einem Stab auf den Schultern und einem Korb mit
Früchten. Dies Bild erinnert an die im Alterthum wie
bei den Christen geltende Sitte, die Gräber mit Blumen
zu schmücken. Noch mehr tritt es in eine Reihe mit
der Darstellung; von Genien, die mit der Weinerndte
beschäftigt sind. Woran sich gewissermaassen die Genien
der Jahreszeiten tlllSCllllßSSßll. Beides Vorstellungen, die
auf christlichen Denkmälern mehrmals erscheinen (s. S. 28.
S. 209 ff. und unten S.
Sehr interessant sind inanniehfache Scenen von Genien
in einem Miniaturgciniilde der Wiener Handschrift des
Dioscorides. Dasselbe ist kreisrund und abgetheilt durch
zwei in dem Kreise beschriebene, in einander geschobene
Quadrate: das dadurch entstandene grosse Aehteck ent-
hält das Hauptbild, die Juliana, Tochter des Olybrius,
mit allegorischen Figuren (s. unten S. 58, In den
acht äusseren Fehlern aber, deren Malereien auf blauem
Grunde jedoch meistens verlöscht sind, erscheinen, nackte,
geflügelte Knaben, beschäftigt, so viel man noch erkennen
kann, mit Ausübung der Künste, namentlich der Archi-
L
Münter a. a. O. scheint den christlichen Ursprung des Glases
für augenscheinlich zu halten dieser Inschrift wegen; s. ilagegen
über dieselbe Buonarroti Vasi di vetro p. 206.
ßosio p. 443. Aringhi T. lI. p. 181. Bottari T. Ill. T'ai:
CXXXIX.