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In Italien: Raphael. In Deutschland: Peter Vischer; Lucas
Cranach, Holbein, Albr. Dürer. In Frankreich: Sculpturen an
der hölzernen Thür von S. Maclou zu Rauen und von dem
Schlafzimmer der Diana von Poitiers im Mus. Cluny; emaillirte
Kupferbeclsen von Pierre Rexmon.
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2. Mythologisehe Motive als Bestandtheil
christlicher Vorstellungen.
Aeusserliche Zusammenstellung heidnischer und christlicher
Scenen an der Kirche S. Michel zu Dijon. Innere Verbindung
beiderseitiger Motive: (Planetengütter in Raphaels Schöpfung);
Gharon der Fährmann der Hülle und die antike Scencrie in
Michelangelds jüngstem Gericht, Rechtfertigung derselben. In
der neuern griechischen Kunst: der Name des Tartarus und des
Charon; die Knnstvorstellung des Amor und eines Dämon der
Hölle. Amor carnalis in einem xylographisehen Blatt von einem
deutscher: Künstler. Triumph des Amor und der Plulieitia in den
Miniaturen einer italienischen Handschrift der Trionli Petrarcals.
Kampf der Tugenden und Laster in Gestalt heidnischer Gottheiten
und Dämonen von Andrea Mantegna.
3. ltlythologisehe Motive als Ersatz christ-
licher Vorstellungen.
1. Mythologische Allegorieen auf Gräbern: der Terminus auf
dem Ring und Grabstein des Erasmus; Scenen der Unterwelt auf
dem Grabmal des Gir. della Torre von Andrea Iliccio; die Grazien
auf dem Grabmal IIeinriclfs II. von Germain Pilßn, und des
Ghurfiirsten Moriz von Sachsen. 2. Auf ltledaillen. Im 15. Jahrlr:
in Italien; im 16. Jahrh.: auch in Deutschland. Auch auf
päpstlichen Medaillen: heidnische Figuren auf einer Medaille
und in einem Triumphzug unter Paul III. 3. Zur Polemik gegen
die röiuische Kirche: in einer Handschrift zu Erlangen vom"
J. 1532; in einer Schrift Luther's vom J. 1545.
5. 86. Die Mythologie als selbständiges Element der
modernen Kunst 318-
Selhständige Behandlung antiker, insbesondere mythologiscller
Aufgaben seit der ersten Hälfte des 15. Jahrh. Berechtigung
derselben in der Sphäre des Göttlichen unbeschadet der Allein-
herrschaft des Evangelium; Berechtigung derselben nach der
menschlichen Seite, die Urbilder menschlichen Daseins nach dem
Ilerocn- und Göttermythus zu schildern, und Ausscheidung einer
profanen Kunst, den Charakter der kirchlichen Kunst zu be-
wahren. Ueher die Ausartung der profanen in eine unheiligc
Kunst.
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Im funfzehnten Jahrhundert.
Das Interesse für mythologische Aufgaben kommt den Künstlern
von 311551311; noch früher erwacht es bei ihnen selbst. Es zeigt
sich in der Theorie der Kunst: Leon BatLista Albcrti. In der
Ausübung der Kunst. Zuerst in der Sculptur: Jac. della Quercia,
(Ghiberti), Donatello, Ant. Pollajuolo, lilichelungelo. Ferner in
der Malerei; die paduanische Schule: Squarcioue, Giuc. Bellini,
Andrea Mantegna; die florcntinische Schule: Sandro Boßticelli,
Pier di Cosimo, Domenico Ghirlandajo, Leonardo da Vinci.
Francesco Francia. In Deutschland: Albr. Dürer.