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Zuweilen sind auch, gleichfalls nach antiken Vor-
bildern 1), zwei Genien mit dem Brustbild des Verstorbenen
vorgestellt. S0 sieht man auf einem Sarkophag in Mai-
land 2) in der Mitte der ohern Abtheilung zwei Brust-
bilder, Mann und Frau, in einem Medaillen, welches von
Genien gehalten wird. Auch über dem Brustbild erscheinen
sie eine Muschel, welche dasselbe enthält, zu beiden Seiten
anfassend, auf einem Sarkophag aus dem Vaticanischen
Cömeterium 3).
Beide Vorstellungen zugleich zeigt ein Sarkophag zu
Arles 4), auf dessen Vorderseite in der Hauptahtheilung
zu beiden Seiten des Kreuzes mit dem Monogramm Christi
die zwölf Apostel erscheinen: in der Mitte der oberen
Abtheilixng aber wird eine unbeschriebene Tafel von zwei
Genien gehalten, während zu beiden Seiten je zwei
Genien ein Medaillen halten, das eine mit einem männ-
lichen, das andere mit einem weiblichen Brustbild, ohne
Zweifel die Bilder zweier Gatten, die in dem Sarkophag
bestattet sind. Diese Knabenflguren sind sämmtlich ge-
flügelt, die beiden in der Mitte auch bekleidet, die vier
andern haben nur die Chlamys umhängend.
Zwei Genien ein Brustbild haltend auf einem Sarkophag im
Capitol. llluseum, Platner Besehr. Roms III, 1 S. 149; zwei
Genien über dem Brustbild des Verstorbenen, Galler. Giustinian.
T. II. Tal). 96. 97. 99.
2) Allegranza Spiegaz. p. 52. Tav. IV.
3) Bosio p. 91. Aringhi T. I. p. 323. Bottari T. I. Tav.
XXXVI. Dagegen sind auf einem Sarkophag aus dem Cö-
meterium der h. Agnes (Bosio p. 431. Aringhi T. II.p.167.
Bottari T. III. Tav. CXXXVII.) statt dessen über den Brust-
bildern zweier Gatten zwei weibliche Figuren, bekleidet und
ohne Flügel, vorgestellt, von denen Bottari vermuthet, dass
sie zwei eheliche Tugenden bedeuten mögen.
4) Millin l. c. T. III. p. 548. Pl. LXV, 3.