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Häufig aber ist die Vorstellung zweier Genien, meist
in der Mitte der Sarkophagfronte, welche eine Tafel oder
ein Medaillen halten. Sie zeigen sich erstens die Inschrift-
tafel haltend (die meist unbeschrieben ist) in derselben
Weise, wie sie auf antiken Sarkophagen öfters vor-
kommen 1). Solcher christlichen Sarkophage sind sechs
aus den römischen Katakomben 2) bekannt geworden, einer
in Perugia 3), einer in Verona4) (dessen Tafel ein Kreuz
enthält), einer in Arles, zwei zu Marseille 5). Diese
Genien erscheinen sännntlich im Knabenalter, nur auf den
Sarkophagen in Arles und Verona als Jünglinge oder
Männer: sie sind nackt oder fast nackt. Aber in einem
Gemälde im Cömeteriuln des Saturninus zu Rom ü)
die beiden Genien, welche die Inschrifttatel halten,
kleidet.
sind
be-
Z. B. zu Bourg-S.Andcol und zu Arles, bei Millin Voy. daus
le midi de la France T. II. p. 122. Pl. XXVIII, 4. T. III.
p. 562. PI. LXI, 5, auf beiden schwebend. Im Pio-Cleinent.
Museum, bei Gerhard Ant. Bildw. S. 357. Taf. CX, 2.
2) Bottari T. I. T. XXII. XLI. T. II. Tav. L. LXXXV. (jetzt in
der Villa Pinciana, in eine lllauer eingelassen]. T. III. Tav.
CXXXI. CXLIII. (jetzt in der Kirche S. Maria maggiore, am
Fuss der grossen Treppe der Lege). Alle diese (so wie die
gleich anzufülirenden Sarkophage) haben eine Tafel ohne In-
schrift, bis auf den Sarkophag Tav. L., dessen Inschrift aber
modernen Ursprungs ist.
3) Abgebild. bei Bottari T. II. p. I. (als Frontispiz), s. Prefaz.
p. VI.
4) Abgebild. bei Maffei Mus. Veron. p. 484.
b) Der zu Arles bei Millin 1. c. T. III. p. 583. Pl. LIX, 10.
(nicht n. 9., wie im Text steht); die zu Marseille ebeudas.
p. 173. Pl. LVIII, 5. (nicht Pl. LIX, 1., wie fälschlich im Text
citirt wird) und p. 174. Pl. LIX, 3. vergl. Pl. XXXVIII, 8.
Ü) Bei Lupi Epitaph. Sever. p. 52. Tab. VIII. lig. 2. Hier ist
die Inschrifttafel auch wirklich mit einer Inschrift versehen zum
Gcdächtniss der Metilenia Bufina und ihres Sohnes Emelius.