Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Eben so linden sich aber eine Victoria und ein Genius, 
welche einen Kranz oder Schild mit der gelobten Zahl 
von Jahren halten, auf Münzen des Constantius, Valen- 
tinian (I. oder II.) und Flavius Victor (s. oben S. 176.); 
dazu kommt ein halber Solidus des Anastasius (491- 
518) 1). Und noch auf einer zu Carthago geprägten Erz- 
münze Justin's II. und der Sophia (566-578) sieht man 
zwei Genien, welche einen Schild halten, in dessen Mitte 
ein Stern ist 2). 
Hauptsächlich finden sich Genien in den Bildwerken 
christlicher Sarkophage. Eine sehr seltene Vorstellung 
ist ein Genius an beiden Enden der Sarkophagfronte 
stehendß),  eben so wie auf einem heidnischen Sarko- 
phag im Pio-Clementinischexi Museum 4) zwei Genien 
angeordnet sind, auf die umgekehrte Fackel sich stützend, 
das sind Todesgenien, deren Bild mit der Hauptvorstellung 
zwischen ihnen, dem Schlaf des Endynlion und dem Be- 
such der Diana bei ihm, wohl zusannnenstimmt; aber auf 
dem christlichen Sarkophag ist er ohne Attribute gebildet. 
I) Tanini l. c. p. 379: der Schild hat die Inschrift VOT PC? 
2) Tanini 1. c. p. 392. Eck hel Doctr. numm. T. VIII. p. 213. 
(Beide geben diese Genien für Victorien aus.) De Saulcy 
Essai de classif. des suit. monet. Byz. p. 27. Pl. III. fig. 4.  
Drei Exemplare in der K. Sammlung zu Berlin. 
a) Bosio p. 289. Aringhi T. I. p. G17. Bottari T. II. Tav. 
LXXXVI. Zwar ist nur an dem einen Ende des Reliefs (welches 
die Anbetung der Weisen aus dem Morgenlaude vorstellt) ein 
Genius; aber wahrscheinlich ist die entsprechende Figur am 
andern Ende nur verloren gegangen.  Desgleichen ein ge- 
flügelter Knabe auf dem Fragment eines kleinen christlichen 
Sarkophags in der Villa Albani, s. Platner Beschreil). Bonns 
III, 2. S. 458. 
4) Visconti Mus. P. GI. T. IV. Pl. XVl. Beschreib. Roms II, 2. 
S. 275.
	        
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