Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Himmelreichs zu leiten; nach seiner universalgesohichtlich-reprä- 
sentativen Bedeutung das Heidenthum darstellend, im Gegensatz 
wie im Zusammenhang mit der Oifenbarung. 2. Die Anwendung 
der heidnischen Mythologie auf den christlichen Glaubensinhalt, 
Indem beides entweder parallelisirt oder identiticirt wird: Iden- 
tität des Jupiter mit dem wahren Gott, des Pluto mit dem Lucifer. 
Construction der Ilölle, des Fegefeuers und des Paradieses 
mittelst mythologischer Vorstellungen und Umbildung derselben. 
3. Personen der Heroenfabel in der Hölle hüsscnd; ein Heide als 
Hüter des Fegefeuers; zwei Personen der heidnischen Geschichte 
und Dichtung in's Paradies aufgenommen. Absicht des Dichters 
in der Verknüpfung der Mythologie und OlTcnbarung. 4. Die 
Ereignisse der Mythengcschichte als historische Voraussetzungen: 
theils directcs Eingehen auf Göttergeschichten, insbesondere 
Benutzung der heidnischen Fabel zu Gleichnissen. 5. Aufnahme 
mythologischer Motive in die Gegenwart: zur Erklärung von 
Naturerscheinungen; zur Anknüpfung- des menschlichen Lebens 
an eine göttliche Leitung, die Parcen, Fortuna, die Musen. 
Bedeutung dieser Identilicirung heidnischer und christlicher Vor- 
stellungen. 6. Einiluss auf die Kunst. 
Giott o. 
 Giotto unter dem Einlluss Dante's. Mythologische Figuren 
in Malereien und Sculpturen neben biblischen Scenen; in Minia- 
turen zur Erläuterung eines weltlichen Textes. 
Bernardo Arcagno. 
Sein jüngstes Gericht zu Florenz, mit heidnischen Gestalten 
nach Dante. 
Seite 
Q5311. Uebergang aus dem Mittelalter in die neuere 
Zeit. Mytliologische Elemente in der allgemeinen 
 
l. Zunehmender Einlluss der antiken Mythologie seit der 
ersten Hälfte des 15. Jahrh. als Entwichelungsstufe und als 
Wendepunkt: Wiederherstellung der klassischen Literatur und 
ihre Folgen. 2. Die Mythengeschichte als Voraussetzung des 
Christenthums; Festzug zu Aix. 3. Die Mythengeschiclite in das 
christliche Weltalter herühergenommen: sowohl als poetische 
Licenz bei einem modernen Stell", episches Gedicht des Joh. Petrus 
Arrivabene. 4. Als auch in der heiligen Poesie: Gedicht San- 
nazars de partu virginis; Epitaphien und Hymnus des Petrus 
Bemho. 5. Heidnische Elemente in der Prosa: Bemb0's Privat- 
briefe und amtliche Schreiben für den Papst; selbst in der christ- 
lichen Glaubenslehre, Cortesius.  Wirkung dieser Ideen auf 
die christliche Kunst lind Rückwirkung von da. 
ä. 85. Benutzung mythologischer Vorstellungen seit 
dem funfzehnten Jahrhundert         290- 
Das Eindringen mythologischer Motive in christliche Sccnen. 
Umgekehrt Aufnahme christlicher Motive in mythologische Scenen. 
1. Mythologische Motive als Einfassung christ- 
licher Vorstellungen. 
Im 15. .lahrh.: Sculptureu am Taufstein zu Siena von Jae, 
della Quercia; an den Tllüren der Peterskirche von Ant. Filaretc. 
Miniaturen. Frescomalereien von Luca Signorelli.  Im 16. Jalirh. 
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