Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Allegorieen (wovon um dieselbe Zeit der grosse Wieder- 
hersteller der Malerei in den Niederlanden Rubens ein 
umfassendes Beispiel gegeben hat) den darin noch liegen- 
den göttlichen Funken hatte verkommen lassen. 
Dämonen. 
Die heidnische Mythologie enthielt zahlreiche Wesen, 
welche ein Zwischcnreich_ bilden zwischen Göttern und 
Menschen, die Dämonen. 
Dieselben erscheinen theils im Gefolge und dem 
Mythenkreise der grossen Götter, in welcher Beziehung 
auch einige im vorigen Abschnitt schon vorgekommen sind, 
z. B. Charon als ein Dämon der Unter-Welt; theils dienen 
sie die Kräfte und das Leben der Natur zur Anschauung 
zu bringen, in welcher Beziehung wir in der Folge auf 
sie zurückkommen werden. Noch andere sind dem mensch- 
lichen Leben, der natürlichen, geistigen und sittlichen 
Sphäre des Menschen entnommen. Und von diesen, wie- 
fern sie in der christlichen Kunst angeeignet sind, soll 
hier die Rede sein.  
Sie theilen sich aber in solche, welche dem Menschen 
vertraut oder geradezu eins mit ihm sind, und in solche, 
welche ihm widerwärtig sind und den inncrn Zwiespalt 
desselben offenbaren:  das sind die Genien und die 
feindlichen Dämonen, die auch schlechthin als Dämonen 
bezeichnet werden. Die einen stellen das Urbild, die 
andern das Zerrbild des Menschen dar. 
Und zwar in der Anwendung, welche die christliche 
Kunst von ihnen gemacht hat, unterscheiden sie sich so, 
dass die- einen mehr auf geistige, die andern mehr auf 
sittliche Eigenschaften bezogen werden.
	        
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