Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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wenn deren Gebilde in die Landschaft eintreten, die uns 
mit heimathliehen Gefühlen anspricht, so scheint der 
Mythus selbst dadurch der Gegenwart näher zu rücken. 
 In Italien wird damit durch einen Schüler 'l'izians, 
den Jacopo Bassano (1510-1592), der Anfang gemacht; 
 von seinem Sohn Franccsco Bassano ist eine bergige 
Landschaft mit der Entführung der Europa, im Vorgrundc 
eine Viehheerde von Mcrcur bewacht, im Museum zu 
Berlin (n. 302.). Diese Richtung verbreitete sich auch 
nach den Niederlanden, sie findet sich zuerst bei Paul 
Bril (1554-1626), der mit A. Caracci zusammen- 
arbcitete und von diesem die Slaffage machen liess: so 
ist von ihnen ein Gemälde im Louvre, eine Landschaft 
mit einem Fluss, worüber eine Brücke mit Baumstämmen 
führt, auf welcher Diana mit einigen Nymphen erscheint 1). 
Auch die grossen Landschaftsmalcr des siebenzehnten 
Jahrhunderts haben zuweilen solche Vorstellungen zu 
Hülfc genommen 2), doch meist es für überflüssig erachtet, 
dergleichen Zicrrath ihren tiefgefühlten Naturgemälden 
beizugebcn. 
l) Waagen Kunstw. u. Künstler in Paris S. 546. Eine andere 
Composilion von Paul Bril ebendas, eine Morgenbeleuehtung, 
ist mit Pan und Syrinx stalfirt. 
2) Von diesen erwähne ich die hierher gehörenden Gemälde aus 
der K. Geiniildegallerie zu Berlin: von Nicolas Poussin 
eine Landschaft mit der Geschichte der lo staffirt (n. 463.); 
von Claude Lorrain zwei Landschaften, im Vordergrund der 
einen Diana, welche den neubelebten Hippolyt der Aricia wieder- 
giebt (n. 428.),  im Vordergrund der andern ein bacchischer 
Zug (n. 448.).  Beiläufig sei auch einer ebendas. (n. 383., 
früher Abth. I. n. 385.) befindlichen Landschaft mit Mercur und 
Argus gedacht, welche früher dem Gio. Francesco Gri- 
maldi beigelegt war, jetzt unter dem Namen des Pietro 
Franc. Mola aufgeführt wird.
	        
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