Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Bedeutung der Kunstwerke, wobei auch mehr als blosse 
Nachahmung antiker Kunstwerke, nehmlich ein begeistertes 
Eingehen auf die Ideen des Alterthums sich kund giebt. 
An die Antike erinnern die Genien, mit denen Mantegna 
ein Zimmer im alten herzogl. Palast zu Mantua schmückte; 
aber von Interesse für die Sagengeschichte Roms zeugt 
der Schilfzug des Aeneas, ebenfalls eine Frescomalerei 
in demselben Palast,  die politische Grösse der alten 
Bömerwelt wird in seinem Triumph des Scipio und zu- 
mal in seinem grössten Werk, dem Triumphzug Cäsars 1), 
gefeiert (worin auch Götterbilder und Vietorien er- 
scheinen),  die Poesie des Alterthums in einem andern 
Hauptwerk mythologischen Inhalts, dem Parnass, welches 
ausser Apollo und den Musen nebst dem Pegasus, Mars 
und Venus zeigt, von Vulean in seiner Schmiede aus der 
Ferne bedroht, im Louvre. Von einem ebendaselbst be- 
findlichen Gemälde, in welchem er mythologische Motive 
zu einer ethischen Allegorie verwendet hat, ist schon 
früher (S. 308 f.) die Rede gewesen 2). 
Um dieselbe Zeit ward auch zu Florenz, nachdem 
daselbst Donatello als Bildhauer vorangegangen war, das 
mythologische Element in die Malerei eingeführt,  mit 
dem Unterschied, dass, während in der Paduanischen 
Schule, das heisst bei Mantegna, in den grösseren Auf- 
gaben dieser Art ein geistiges und geschichtliches Interesse 
1) Von beiden s. Waagen Kunstw. u. Künstler in England und 
Paris Th- I. S. 157. 383-386. und über das folgende ebendas. 
Th. III. S. 417. 
z) Eine andere allegorische Darstellung, der Kampf von Meergöttern 
vom Neide (der personificirten Invidia) angefacht, ist unter 
Mantegrufs Kupfkrsticlzen zu bemerken, unter denen noch mehr 
mythologische Bilder vorkommen, namentlich der Kampf zweier 
Tritonen, welche Nereiden auf dem Rücken tragen, und zwei 
Bacchanale.
	        
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