Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Arcagno und sein Bruder Bernardo das jüngste Gericht 
zu Pisa an der nördlichen Wand des Campo santo,  
und etwas später, wie es scheint, derselbe Bernardo eben 
den Gegenstand in der Kapelle Strozzi der Kirche S. Maria 
novella zu Florenz. In der letzteren Composition hat der 
Künstler mit peinlicher Genauigkeit an Dante sich gehalten. 
S0 erscheinen dort die heidnischen Gestalten der Unter- 
welt: zu oberst Charon in seiner Barke, zu unterst in 
der Mitte der Eisgruben Pluto, die Verdammten mit seinen 
drei Kehlen verschlingend ; ferner sieht man den Cerberus, 
der die Seelen der Neidischen verschlingt, und die Moräste 
des Styx, in denen die Missgünstigen und Zornigen ver- 
senkt sind, auch den Minotaurus brüllend bei der An- 
näherung der verdammten Seelen. Und von Centauren 
werden die verfolgt, welche gegen ihren Nächsten, von 
Harpyien die, welche gegen sich selbst gesündigt haben 1). 
Diese Richtung hatte damals zwar noch keinen Fort- 
gang. Der Fall steht fast ein Jahrhundert hindurch ver- 
einzelt da. Aber noch in späterer Zeit zeigen sichdie 
Einwirkungen der Danteschen Gedichte, welche der Phan- 
tasie der Künstler einen Spiegel verhielten, worin sie 
zumal die Gestalten der Hölle beschauen mochten. 
S. 34. Uebergang aus dem Mittelalter in die 
neuere Zeit. Mythologiselne Elemente in der 
allgemeinen Bildung. 
tritt 
1. 
in 
Seit der ersten Hälfte des funfzehnten Jahrhunderts 
der Kunst ein Interesse an mythologischen Gegen- 
Dies Gemälde ist zum erstenmal gestochen bei d'Agincourt 
Pitt. Tav. CXIX. Die Nachweisung von 24 Stellen aus Dante's 
Hölle, welche zum Thema gedient haben, giehl; derselbe, Index 
der Abbild. zur Malerei S. 121. der deutschen Ausg.
	        
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