Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Jahrhunderts auf Veranlassung des Königs Robert von 
Neapel verfertigt worden ist. Sie enthält lateinische 
Gedichte mit sehr sorgfältig ausgeführten Bildern, die 
durchgängig an Giotlo erinnern, und zwar, wenn sie 
auch nicht von ihm selbst gemalt sind, unter seinem 
persönlichen Einfluss entstanden zu sein scheinen 1), da 
er nehmlich längere Zeit (seit dem J. 1326 oder 1327) 
im Dienst des Königs Robert zu Neapel lebte 2). Darunter 
sind mehrere mythologische Darstellungen. Namentlich 
(Blatt 12. a) Hercules mit dem Löwenfell und goldenen 
Streitkolben und (Blatt 22. a) das Urtheil des Paris, wo- 
bei die drei Göttinnen als Büsten erscheinen. Ferner 
(Blatt 28. b) der Pegasus, ein weisses Boss mit blauen 
und grünen Flügeln, wie er durch das Stampfen seines 
Hufs die Hippokrene erzeugt: auf der Seite ihm gegen- 
über knieen, ihn verehrend, die sieben freien Künste als 
weibliche Gestalten. Dann folgen auf den nächsten beiden 
Seiten acht Musen, von denen einige die Füsse in einem 
Kruge haben, woraus ein blauer Wasserstrahl fliesst, 
mit der Beischrift Helicon,  zum Zeichen, dass sie in 
der Hippokrene sich geistig baden; während die neunte, 
Calliope, als die hervorragendste Muse, auf der folgenden 
Seite allein vorgestellt ist, eine Art Clarinet blasend,  
sämmtlich in der italienischen Tracht des vierzehnten 
Jahrhunderts. 
Arcagno. 
Auch die nächste Folgezeit gieht Zeugniss, wie von 
Dante aus mythologischer Inhalt in die bildende Kunst 
übergegangen ist. Nicht lange nach ihm nehmlich, um 
die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts, malten Andrea 
1) Nach Waagen a. a. O. 
2) Vasari a. a. O. S. 153. 
S. 152. 
und Anm.
	        
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