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Zweitens was das menschliche Leben und dessen gött-
liche Leitung betrifft, so ist es eben auch nur ein tro-
pischer Ausdruck, wenn von den Schergen des lllars und
dem Pfeil des Amor die Rede ist 1). Dagegen wird
allerdings eine christlicheldee, die der Vorsehung, in
ein mythologisches Gewand gekleidet, wenn die Pareen
als gegenwärtig wirksam auftreten 2); es wird dieselbe
Idee geradezu mit einer heidnischen vermischt, wenn
Fortune geschildert. wird als Herrscherin neben andern
Gottheiten, mit ihrer Sphäre 3), die sie rollt gleich den
Engeln, welche die Himmelskörper bewegen, und
zugleich selbst als ein Engel, einer der erslgeborenen,
von Gott zum Dienst über die irdischen Glüeksgütei- ge-
setzt 4). Dazu kommen dann noch die llluseoi, die als
Quelle der Begeisterung, als hülfreich seinem Werk der
Dichter so häufig anruft. Nicht allein im Eingang zur
Hölle, während er sich gegen Ende noch auf den Bei-
stand berult, den sie einst dem Amphion bei Erbauung
der ltlauern Thebens geleistet 5), und zu Anfang des
Fegefeuers, wobei er an ihren Sieg über die Pieriden
Inf. XXXI, 51.
Purg. XXI, 25-
Purg. XXXI, 117. vergl. v.
-27. sagt Virgil von Dante:
Allein weil siv, die unablässig spinnt,
Ihm noch nicht ganz den Hocken abgesponnen ,
Den Klotho Jedem aufstuckt und umwickelt.
Aber auch Statius als Christ braucht den Ausdruck: und hat
dann Lachesis nicht mehr des Flachses, Purg. XXV, 79. S. auch
Inf. XXXIII, 126.
a) Inf. VII, 87. 96.
4] Ebendas. v. 77 II. Vergl. Inf. XXX, 13. Par. VIII, 139.
XVI, 84. S. bes. Güschel Dante's Unterweisung über Welt-
schillafxlng und Weltordnung S. 25-31.
5) Inf. II, 7. XXXII, 10. 11.