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auf die andere Weise wird ein Erzit-tern des Fegefeuer-
berges mit der Erschütterung von Delos verglichen 1):
Gewiss so stark nicht schüttelte sich Delos,
Bevor Lutona dort ihr Nest gebauet,
Die beiden Himmeisailgen zu gebären.
Ueberhaupt werden Erscheinungen des Fegefeuers und
des Paradieses, vornehmlich aber der Hölle durch solche
Gleichnisse erläutert. In der Hölle 2) büssen die Selbst-
mörder in Bäume verwandelt, gleich dem Polydorus bei
Virgil (Aen. III, 45); die Diebe gehen in Schlangen über
und umgekehrt, seltsamer als was von des Gadmus und
der Arethusa Verwandlung in Schlange und Quelle Ovid
(Metam. IV, 575 ff. V, 632 ff.) erzählt; die Betrüger
Ulysses und Diomedes leiden Strafe in einer Doppelflamme,
welche an die sich theilenden Flammen des Scheiterhaufens
erinnert, auf welchem der Leichnam des Eteokles und
seines Bruders verbrannt wurde; zwei andere Betrüger
rasen schrecklicher als Athamas und Hecuba; im Kreise
der Verräther benagt einer den Schädel eines andern, wie
Tydeus, einer der Sieben vor Theben, das Haupt des
lllenalippus; endlich die Grösse des Lueifer wird durch
die der Giganten gemessen. Im Fegefeuer a) sind die
Seelen, die von der Sehwelgerei sich reinigen, von
Sehnsucht abgezehrt mehr als Eresiehthon, welches weiter
erklärt wird durch das Beispiel des Meleager, der beim
Verbrennen eines Scheits verzehrt ward; aber auf dem
Gipfel des Fegefeuerberges erscheint Mathilde (das per-
sonificirte paradiesische Leben) Blumen pflückend wie
1) Purg. xx, 130-192.
2) m. xm, 49. xxv, 97-102. XXVl, 52-57. xxx, 1-
xxxn, 129-192. xxxlv, a0. a1.
ß) Purg. XXIII, 22-27. xxv, 20-24. XXVIII, 49-51. 54-
XXIX, 95. 117-120.