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lichen Kunst, der ßanschauenwollenden Liebe" (um
mit Schleiermaehel- zu reden) Nahrung zuzuführen.
Die Wissenschaft aber hat den unterbrochenen Zu-
sammenhang mit den Vorstellungen der altchrist-
lichen wie der mittelalterlichen Kunstüherlieferung
zu vermitteln, mit Anwendung freilich der
protestantischen Kritik, dass nicht Erzeugnisse jener
allegorisirenden Richtung, welche mit Verleugnung
des Bewusstseins für reine Geschichte frühzeitig
um sich griff und das Mittelalter hindurch in
der Kirche geherrscht hat, mit herühergenommen
Werden.
Auch für die Wissenschaft selbst lässt sich von
solchen Studien eine heilsame Rückwirkung hoffen.
Bei dem Andrang einer zerstörenden Kritik und
dem Verwalten des verständigen Vermögens über-
haupt, so sehr, dass selbst unsere Sprache an
bildlichen Ausdrücken mehr und mehr verarmt, ist
eine Herstellung des Gleichgewichts nur zu er-
warten, wenn dem Vermögen der Anschauung
wiedermehr Raum gelassen wird, wozu die Be-
schäftigung mit der christlichen Kunst und ihrer
tiefsinnigeil Symbolik vorzüglich Gelegenheit giebt.
Auch dürfte dieselbe eine Ableitung gewähren von
der Gereiztheit in den Streitigkeiten unserer Tage,
da jene Denkmäler der Kunst zum grossen Theil,
als unantastbare Zeugnisse der allgemeinen Kirche,
jenseits dieses Zwiespalts liegen (wo auch die
Stichwörter der Partheien nicht haften), und der