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(1226-1270) geziert ist 1). Unten sieht man die
liegende Gestalt des Dagobert. Darüber sind drei Felder
angeordnet: in dem ersten ist der Einsiedler Johannes,
schlafend, dem der h. Dionysius erscheint; daneben in
einer zweiten Scene die Barke voll Dämonen, welche
den Dagobert peinigen. In dem zweiten Felde sind erst
zwei Engel vorgestellt; weiterhin bei der Barke der
h. Dionysius und Martinus, wie sie die Seele des Königs
den Dämonen entreissen, während der h. Mauritius mit
einer Keule auf sie losschlägt, so dass deren etliche,
auch der Steuermann sich kopfüber in die Fluthen stürzen.
In dem obersten Felde erheben die Heiligen die Seele
des Dagohert auf einem Tuch und darüber erscheint in
Wolken die Hand Gottes.
Diese Scenen machen schon den Uebergang zu einer
Vorstellung späterer Zeit, da ausdrücklich der Charon,
aber umgewandelt in den Fährmann der Hölle in die
christliche Kunst aufgenommen wurde. In der Sitte des
christlichen Volks freilich hat sich ein Gebrauch des heid-
nischen Alterthums, der mit jenem Mythus zusammen-
hängt, das ganze Mittelalter hindurch, an manchen Orten
bis in die neuere Zeit erhalten: nicht selten nehmlich
sind in Gräbern und zwar im Munde der Verstorbenen
Münzen gefunden, das Fahrgeld für den Charon.
HI
Seit dem
zwölften Jahrhundert.
Uebersicht.
Seit dem zwölften Jahrhundert
Kunst ein nicht aus dem christlichen
findet sich in der
Alterthum ererbter,
Abbild. desselben bei Montihucoll Monum. de la monarch.
franq. T. I. p. 164. Pl. XIV. De Laborde Monum. de la
France T. II. Pl. CLIII. Lenoir Monum. de la Frauce. Par.
1840. fol. p. 28. PI. XXII.