Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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merkenswerth ist ein Delphin mit dem Dreizack neben 
einer christlichen Grabschrift 1). Ferner zu beiden Seiten 
der Inschrift jedesmal doppelt auf einem Sarkophage aus 
dem Vaticanischen Cömeterium 2), so wie auf dem merk- 
würdigen Sarkophag des Bildhauers Eutrepus aus dem 
Cömeterium der Helena 3); ebenfalls je zwei Delphine 
sind oberhalb der vier mittleren Säulen (durch welche 
die Vorderseite eingetheilt wird) auf einem Sarkophag zu 
Aix 4) gebildet. Endlich auch ein Wandgemälde des 
Cömelierium an der via Latina 5), dessen Mitte das Bild 
des guten Hirten einnimmt, an allen vier Seiten umgeben 
von Neutestamentlichen Scenen, enthält auf jeder Seite 
jenseits des Kreises, welcher alle diese Bilder umschliesst, 
zwei Delphine. 
Es ist möglich, dass der Delphin hier nichts anderes 
vorstellt, als überhaupt einen Fisch, jenes bedeutsame 
altchristliche Sinnbild.  Aber warum gerade der Delphin? 
Vielleicht wegen seines vorzüglichen Ranges unter den 
Thieren des Meeres 6). Jedoch seine Abbildung an dieser 
Stelle, am Grabe, erinnert an jene eigenthümliehe Be- 
deutung, in der er an derselben Stelle auf heidnischen 
Denkmälern vorkommt. Um so mehr, da auch von der 
Begleitung des Zuges nach den seligen Inseln Spuren auf 
christlichen Sarkophagen sich finden. 
 Passionei Iscriz. antiche C1. XII. n. 14. p. 113. Der Schluss 
der Inschrift in pace lässt sie als christlich erkennen. 
2) Bosio p. 59. Aringhi T. I. p. 291. vergl. T. II. p. 623. 
Bottari T. I. Tnv. XX. 
a) Abgehild. bei Fabretti Inscript. p. 587. n. CII. 
4) Lenoir Monum. de 1a France. Par. 1840. fol. p. 5. PI. IV. 
5) Bosio p. 307. Aringhi T.II. p.25. Bottari T. II. Tav.XCI. 
ü) Wie Gregor Nyss. In verba facialn. hom. Orat. I. Opp. T.I. 
p- 144. d. sagt: ä dßlgui; 361:. nüu umenöu J ßuduhxojrarog.
	        
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