Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Sc enen 
der Schifffahrt. 
Meeres. 
Dämonen 
des 
Vorstellungen der Schifffahrt und der Bewohner des 
Meeres sind besonders häufig auf heidnischen wie auf 
christlichen Grabdenkmälern. Sie haben dort eine zwie- 
oder 
fache Beziehung, entweder auf das diesseitige oder 
das jenseitige Leben. 
1. Es war den Alten geläufig, das Leben unter 
Bilde einer Schifffahrt aufzufassen, wie es in einem 
dicht der Anthologie 1) ausgeführt wird: 
diesseitige 
auf 
dem 
Ge- 
Reise des Lebens, wie voll von Gefahr! von den Stürmen ergriffen 
Scheitern wir kläglicher oft, als auf dem Meer der Pilot. 
Tyche sitzet am Ruder und lenkt das zerbrechliche Fahrzeug; 
Wie durch Wellen des Weers geht die bedenkliche Fahrt. 
Diesen begünstigt der Wind, dem stürmet er. Aber zuletzt nimmt 
Unter der Erde der Nacht Hafen die Schiffenden auf. 
Vornehmlich dieser Gedanke von dem Tode als einem 
Hafen kehrt öfters wieder als tröstlich unter Leiden und 
in den Beschwerden des Alters: denn alle Mühsal der 
Lebensreise sollte da ein Ende finden. Aber es mischt 
sich Hoffnungslosigkeit mit ein, wenn die Ruhe des Grabes 
als das Ende alles Wirkens und Strebens betrachtet wird. 
Wohin der Vers des Ennius deutet: mveni portum, spes 
et fortuna valete, der so oft auf Gräbern wiederholt ist. 
Wie nun auf antiken Grabmälern überhaupt Bilder des 
Lebens beliebt waren, so ist auch das Schiff in dieser 
sinnbildlichen Bedeutung zuweilen dort vorgestellt?) 
 Anthol. Palat. X, 65. vergl. Jacobs Animadv. V01. II. P. III. 
p. 248. Uebers. von Jacobs, in s. Verm. Sehr. Th. II. Abth. 2. 
S. 22. 
2) Einen Genius in einer Barke und in einem Hafen zwei von 
Genien regierte Barken sieht man in zwei Fragmenten vermutli- 
lich eines ovalen Sarkophags im Mus. Chiaralnonti; Beschreib.
	        
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