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und Pfauen schliessen, die man eben dort sieht und die
sonst als christliche Symbole bekannt sind; während
ähnliche Vorstellungen der Weinerndte auf andern -alt-
christlichen Sarkophagen wiederkehren.
Uebrigens zeigt auch die Kirche S. Constanza in Rom,
in der jener porphyrne Sarkophag ehemals gestanden hat
und welche wahrscheinlich zum Mausoleum der beiden
Töchter C0nstantin's erbaut ist, an dem Gewölbe des die
Säulen umgebenden Ganges Gegenstände der Weinerndte,
wie das Lesen, Heimführen und Keltern 1). Daher eben-
falls die Meinung, sie sei ursprünglich ein Tempel des
Bacchus gewesen 2). Aber jene Mosaiken enthalten nichts,
was auf den Bacchusdienst deuten könnte. Und die
Aufnahme des Weinstocks in die christliche Symbolik
gründet sich auf das Wort des Herrn (Joh. 15, i.
Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der
Weingärtner; ich bin der Weinstock, ihr seid die Beben.
1) Ciainpini De s. aedif. Constantin. p. 130. Tab. XXX. Plat-
ner Beschreih. Roms III, 2. S. 451. 453. Büttiger hatte
in einer eigenen Abhandlung zeigen wollen, dass diese Mosaiken
zum Mausoleum Hadrian's (welches eine mystische Andeutung
der eleusinisch-bacchischen Weihen desselben enthalten habe)
gehörten und von da abgebrochen und von Consttantin in diese
von ihm erbaute Grabrotunda gebracht seien. S. Büttigefs Kl.
Schriften von Sillig. Bd. II. S. 343. n. 35.
2) Auch Mabillon, l. c. p. 83., der sich gegen diese Ansicht
erklärte, spricht sich wenigstens für einen heidnischen Ursprung
jener Ornamente aus, dass nehmlich heidnische Architecten das
Mausoleum der Constantia gebaut haben möchten. Gegen diese
Erklärung und gegen jene von ihm nur berichtete Meinung von
dem Sarkophag der Constantia hat Fabretti etwas scharf sich
ausgelassen, Inscript. p. 56. Worauf Mabillon in derAbhandl.
De cultu SS. ignou, Vet. Anal. ed. nov. p. 557., sich bewogen
gefunden hat, einzulenken und zurückzunehmen, was er un-
vorsichtig möge gesagt haben.