Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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noch einige merkwürdige Fragmente erhalten 1), nament- 
lich schöne Thiergestalten als Randfiguren: Seepferde, ein 
Panther, ein Steinbock. Daraus könnte auf den heidnischen 
Ursprung des Gemäldes geschlossen werden,  wie auch 
ein interessantes Deckengemälde in dem unteren Stock- 
werk 2) in Anordnung und Ausführung ganz an die antiken 
Malereien heidnischer Grabmaler sich anschliesst und kein 
Merkmal eines christlichen Ursprungs an sich trägt. Dieser 
wird jedoch für das erstgenannte Deckengemälde unge- 
achtet der bacchischen Attribute durch die Darstellung 
des Sündenialls erwiesen, welche mitten unter diesen 
Bildern erscheint 3). Bellermann, der von den noch 
übrigen Besten dieser Malereien farbige Abbildungen ge- 
geben hat, meint dieses Deckenstück um seines Kunst- 
Werthes willen so hoch hinaufsetzen zu müssen, als nur 
zu vermuthen sei, dass unter den Christen biblische Dar- 
stellungen durch Bilder in Gebrauch waren: und hält es 
für nicht unmöglich, dass es noch dem zweiten oder 
dritten Jahrhundert angehöre, mit welcher letztern An- 
nahme auch Röstell 4) einverstanden ist. 
Eine eigentlich bacchische Vorstellung aber zeigt ein 
Sarkophag aus dem Cömeterium der h. Agnes 5): nehm- 
liCh den Bacchus umgeben von Amoren und den Genien 
der Jahreszeiten,  an beiden Enden sieht man einen 
I) Bellermann Ueb. d. ältest. christl. Begräbn. S. 76. und TaiIIV. 
2) Ebendas. S. 70. und Taf. III. 
s) Ebendas. w. v, 1. 
4) Böstell in der Rec. dieses Buchs, Berl. Jahrh. für wiss. Kritik. 
1840. N0. 58. S. 464. 
b) Boldetti Osservaz. etc. p. 466. Seine Deutung des Bildwerks 
(er hält die mittlere Figur für eine Venus Libitina) ist berichtigt 
von Baoul-Bochette im Journal des Savants 1830. p. 627. 
not. 1. und Trois. Möm. sur les antiq. chrät. p. 172. 
PiDer. Mythol. u. Symbol. d. chr. Kunst. I. 14
	        
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